Thermopapiere sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Fast jeder hatte schon einen Kassenzettel, ein Paketetikett oder Eintrittskarte in der Hand. Überall dort, wo schnell, günstig und für eine begrenzte Dauer Informationen festgehalten werden müssen. Klassische Thermopapiere stehen allerdings in der Kritik, da deren Farbentwicklersysteme Substanzen enthalten können, die potentiell gesundheitlich oder auch umwelttoxisch bedenklich sind. Daher gibt es bereits alternative Papiere, die nicht auf die chemische Entwicklung von Farbe basieren, sondern auf den physikalischen Effekt, eine stark lichtstreuende Struktur von opak zu transparent zu schalten. In dieser Arbeit soll eine weitere Alternative für einen opak-transparenten Film gefunden werden, der auf Papier aufgebracht wird und thermisch schaltbar ist. Hierfür werden Systeme aus kristallinen niedermolekulare Substanzen in Polymermatrices untersucht. Die Komponenten werden in unterschiedlichen Konfigurationen formuliert und auf Substrate beschichtet. Die thermische Schaltbarkeit in der Opazität der resultierenden Filme wird durch die Messung der optischen Dichte vor und nach dem thermischen Schalten ermittelt. Als niedermolekulare kristalline Substanz werden natürliche Wachse wie Fettsäuren und Tristearin und synthetisches Wachs, aber auch binäre organische eutektische Mischungen untersucht. Durch die Messung der Streuparameter wird ermittelt, ob Mischungen in einer eutektischen Zusammensetzung eine erhöhte Streuwirkung aufweisen als ihre nicht-eutektischen Mischungen. Im Laufe der Arbeit werden vielversprechende Systeme aufgezeigt, die als Basis für mögliche thermisch-schaltbare Beschichtungen fungieren können.