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Die Wahrnehmung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers – Eine empirische Analyse für den deutschen Prüfungsmarkt

Schmidt, Florian (2019)
Die Wahrnehmung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers – Eine empirische Analyse für den deutschen Prüfungsmarkt.
Technische Universität Darmstadt
Ph.D. Thesis, Primary publication

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Item Type: Ph.D. Thesis
Type of entry: Primary publication
Title: Die Wahrnehmung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers – Eine empirische Analyse für den deutschen Prüfungsmarkt
Language: German
Referees: Reiner, Prof. Dr. Quick ; Peter, Prof. Dr. Buxmann
Date: 2019
Place of Publication: Darmstadt
Date of oral examination: 7 November 2018
Abstract:

Die vorliegende Dissertation befasst sich mit der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers sowie der Qualität der Jahresabschlussprüfung und geht mittels empirischer Untersuchungen der Fragestellung nach, welche Auswirkungen zahlreiche Maßnahmen bzw. Faktoren auf die wahrgenommene Prüfungsqualität und die wahrgenommene Unabhängigkeit des Abschlussprüfers haben. Die Relevanz bzw. Motivation der im Rahmen dieser Dissertation durchgeführten empirischen Studien ergibt sich aus der im Nachgang zu weltweiten Finanzkrisen verabschiedeten Reform des Marktes für Abschlussprüfung auf europäischer Ebene. Vor diesem Hintergrund verfolgt die nachstehende Arbeit vier Ziele, indem sie sich erstens mit den Wahrnehmungen des Fremd- und Eigenimages der Wirtschaftsprüfer beschäftigt und in diesem Zuge überprüft, ob es Diskrepanzen in den Erwartungshaltungen bezüglich der Jahresabschlussprüfung gibt, zweitens eine Untersuchung über (potenzielle) Regulierungsmaßnahmen und ihren stärkenden Effekte auf die wahrgenommene Unabhängigkeit des Abschlussprüfers durchführt, drittens der Frage nachgeht, welche Auswirkungen die externe Pflichtrotation, die mehrjährige Bestellung des Abschlussprüfers und Joint Audits auf die wahrgenommene Prüfungsqualität sowie Unabhängigkeit haben, und viertens den Effekt der Höhe der publizierten Beratungshonorare des Abschlussprüfers auf die Kapitalkosten eines Unternehmens untersucht. Die Befunde der Studie zum Fremd- und Eigenimage der Wirtschaftsprüfer deuten darauf hin, dass die Öffentlichkeit zumeist keine überzogene Erwartungshaltung an die Aufgaben der Wirtschaftsprüfer hat. Insgesamt wird die Qualität der erbrachten Leistung des Wirtschaftsprüfers als gut bewertet. Allerdings bestehen bei den externen Adressaten Zweifel hinsichtlich der Unabhängigkeit und Unparteilichkeit der Wirtschaftsprüfer, wobei die Wirtschaftsprüfer ebenfalls mit dem erreichten Grad der Unabhängigkeit ihrer Kollegen unzufrieden sind. Bezüglich der Frage nach (potenziellen) Maßnahmen zur Stärkung der Unabhängigkeitswahrnehmungen zeigen die Ergebnisse der empirischen Studie, dass die Auftragserteilung an den Abschlussprüfer durch den Aufsichtsrat, die Auskunftspflicht des Abschlussprüfers über die Ergebnisse der Jahresabschlussprüfung in der Hauptversammlung und das Verbot der parallelen Prüfung und Beratung durch denselben Abschlussprüfer als die bedeutendsten Maßnahmen zur Stärkung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers wahrgenommen werden. Die dritte Studie, welche den Einfluss der externen Pflichtrotation, der mehrjährigen Bestellung und von Joint Audits auf die Wahrnehmungen der Unabhängigkeit und Prüfungsqualität untersucht, zeigt einen negativen Haupteffekt für Joint Audits auf die wahrgenommene Abschlussprüferunabhängigkeit. Ferner führt ein längerer Rotationszyklus zu einer verringerten Wahrnehmung der Prüfungsqualität. Eine Analyse von Interaktionseffekten ergibt darüber hinaus negative Interaktionen zwischen der externen Pflichtrotation und Joint Audits auf die Unabhängigkeitswahrnehmungen sowie zwischen der externen Pflichtrotation nach 24 Jahren und einer mehrjährigen Bestellung auf die Wahrnehmung der Prüfungsqualität. Schließlich lässt sich im Rahmen der durchgeführten Kapitalmarktstudie erkennen, dass Fremd- und Eigenkapitalkosten mit zunehmenden Honoraren für Nichtprüfungsleistungen steigen, was impliziert, dass die Kapitalgeber einen negativen Effekt der Verbindung von Prüfung und Beratung auf die Prüfungsqualität unterstellen. Dieser Zusammenhang wird durch die Honorare für andere Bestätigungsleistungen und die Honorare für sonstige Nichtprüfungsleistungen getrieben, wohingegen Steuerberatungshonorare keine Auswirkungen haben. Zusammenfassend zeigen die Erkenntnisse der empirischen Studien, dass offenbar nicht alle Maßnahmen der neuen EU-Reform ihre beabsichtigte Wirkung – die Stärkung der Wahrnehmung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers – entfalten, und zum anderen, dass alternative Maßnahmen zur Sicherung der Unabhängigkeit entwickelt und implementiert werden müssen.

Alternative Abstract:
Alternative AbstractLanguage

The dissertation addresses the independence of the auditor as well as the quality of the audit of the annual financial statements and uses empirical studies to investigate the effects of a variety of measures and factors on perceived audit quality and the perceived auditor independence. The relevance and motivation of the empirical studies conducted within this dissertation arises from the reform of the audit market at the European level following the global financial and economic crises. Against this backdrop, the hereinafter dissertation pursues four objectives, firstly by examining the perceptions of the external and internal image of auditors and, in this context, by examining whether there are discrepancies in expectations regarding the annual audit. Secondly by investigating (potential) regulatory measures and their strengthening effects on the perceived independence of the auditor. Thirdly, it examines the impact of audit firm rotation, auditor retention and joint audits on perceived audit quality and auditor independence, and fourthly by analyzing the effect of auditor-provided non-audit services on firms’ cost of debt and equity capital. The findings of the study on the external and internal image of auditors indicate no significant differences between auditors and user groups regarding the nature of an audit. In general, all participants perceive the auditor as highly competent and the quality of the auditor's performance is rated as good. However, the external addressees have doubts about the independence and impartiality of the auditors, whereby the auditors are also dissatisfied with the degree of independence achieved by their colleagues. With respect to the question of (potential) measures to strengthen the perception of independence, the results of the empirical study show that appointing the auditor by the supervisory board, the obligation of the auditor to provide information about the results of the audit at the annual shareholders’ meeting, and the prohibition of simultaneous audit and non-audit services by the same auditor, are the most significant measures perceived as enhancing auditor independence. The third study, which investigates whether perceptions of auditor independence and audit quality are influenced by audit firm rotation, auditor retention and joint audits, indicates a negative main effect for joint audits on perceived auditor independence, and that a rotation cycle of 24 years marginally significantly impairs participant perceptions of audit quality, compared to a rotation cycle of only ten years. Besides these main effects, planned contrast tests suggest a negative interaction between rotation and joint audit on participant perceptions of auditor independence. Moreover, a negative interaction effect is revealed between rotation after 24 years and retention on perceptions of audit quality. Finally, the findings of the capital market study suggest a significant positive association between total non-audit fees and cost of capital, implying that investors and lenders perceive higher levels of non-audit service fees as a threat to auditor independence. Investigating the effect of different types of non-audit services on both cost of debt and equity capital reveals that other assurance and other consultancy services have a negative effect on auditor independence perceptions, while the provision of tax services does not have such an impact. In summary, the findings of the empirical studies imply that not all measures of the new EU reform appear to have their intended impact - strengthening the perception of auditor independence - and that alternative measures to ensure independence need to be developed and implemented.

English
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-91415
Classification DDC: 300 Social sciences > 330 Economics
Divisions: 01 Department of Law and Economics > Betriebswirtschaftliche Fachgebiete > Fachgebiet Rechnungswesen, Controlling und Wirtschaftsprüfung
Date Deposited: 18 Oct 2019 10:53
Last Modified: 09 Jul 2020 02:46
URI: https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/id/eprint/9141
PPN: 455249733
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