Die Arbeitsgruppe Plasmaphysik an der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) untersucht die Wechselwirkung von beschleunigten Schwerionen mit lasererzeugten, dichten Plasmen. Hierfür ist die experimentelle Charakterisierung der Laserplasmen wichtig, die trotz der steigenden Anzahl von analytischen Modellen und Simulationen ein aktives Feld wissenschaftlicher Untersuchungen bleibt. Durch Messung der Dopplerverschiebung von Spektrallinien im Röntgenbereich wurde in Experimenten bei der GSI sowie in anderen Laboratorien mit lasererzeugten Plasmen bei mittleren Laserintensitäten von 1011-1012 W/cm2 die Präsenz von Ionen mit kinetischen Energien im MeV-Bereich nachgewiesen. In dieser Arbeit werden Experimente präsentiert, die die Bedingungen zur Erzeugung dieser Ionen erfüllen. Das Lasersystem nhelix wurde eingesetzt, um lange Jets hochgeladener Ionen mit gemessenen kinetischen Energien unterhalb 9 keV zu charakterisieren. Messungen mit Röntgenlochkameras und ortsauflösenden Röntgenspektrometern zeigen eine Länge der Jets von mehr als 4 mm. Die Expansionseigenschaften eines während der Laserpulsdauer quasistatischen Plasmas sowie des später expandierenden Plasmas wurden miteinander verglichen. Für diesen Vergleich wurden an dem expandierenden Plasma Messungen mit einer Schmierbildkamera (Lichtemission im sichtbaren Spektrum), einem UV-Spektrometer, sowie Messungen der Röntgenemission im quasistatischen Bereich durchgeführt. Die beobachtete Jetstruktur wird erzeugt, wenn der Laserfokus in einem Abstand von 0.5 bis 1.0 mm vor der Targetoberfläche liegt. Zur Erzeugung der Jets muss, unabhängig von den anderen Parametern, der Laserfluss oberhalb der Schwelle von 1012 W/cm2 liegen. Eine Abweichung der Laser-Einfallsrichtung von der Normalen führt zu einer Steigerung der Jetlänge. Es ist möglich, diese Resultate auf Targets, die bei Experimenten zur Wechselwirkung von Schwerionenstrahlen und Laserplasmen eingesetzt werden, zu erweitern. Die Laser-Plasma Wechselwirkung findet in einer wenige nm dicken Schicht statt, während die verwendeten Targets eine Dicke von einigen Mikrometern haben. Die Erzeugung von Jets hochgeladener Ionen führt zu einem größeren Wechselwirkungsvolumen der Schwerionen im lasererzeugten Plasma und stellt somit eine Verbesserung der Möglichkeiten zur Untersuchung von Schwerionenstrahl-Plasma Wechselwirkungen dar. | German |