TU Darmstadt / ULB / TUprints

Fission and r-process nucleosynthesis in neutron star mergers

Giuliani, Samuel Andrea (2018)
Fission and r-process nucleosynthesis in neutron star mergers.
Technische Universität Darmstadt
Ph.D. Thesis, Primary publication

[img]
Preview
Text
Giuliani_thesis.pdf - Other
Copyright Information: CC BY-NC-ND 4.0 International - Creative Commons, Attribution NonCommercial, NoDerivs.

Download (4MB) | Preview
Item Type: Ph.D. Thesis
Type of entry: Primary publication
Title: Fission and r-process nucleosynthesis in neutron star mergers
Language: English
Referees: Martínez Pinedo, Prof. Dr. Gabriel ; Roth, Prof. Dr. Robert
Date: 2018
Place of Publication: Darmstadt
Date of oral examination: 5 July 2017
Abstract:

Fission plays a crucial role for the r-process nucleosynthesis in neutron star mergers. Due to the high neutron densities achieved in this astrophysical scenario the sequence of neutron captures and beta decays that constitutes the r process produces superheavy neutron rich nuclei that become unstable against fission. Fission determines thus the heaviest nuclei that can be produced by the r process and the fission yields shape the abundances of lighter nuclei. But despite the key role of fission the sensitivity of the r-process nucleosynthesis to uncertainties in fission predictions has not been explored. Nowadays there are only few set of fission rates suited for r-process calculations and most of them rely on a simplified treatment of the fission process. In this thesis we go beyond these approximations and compute the fission properties of r-process nuclei using the energy density functional approach. Fission is described as a tunneling process where the nucleus “moves” in a collective space characterized by coordinates describing the nuclear shape. Thus fission depends on the evolution of the energy with the deformation but also on the inertia due to the motion in the collective space. This is analogous to the quantum mechanical tunneling of a particle inside a potential well. In our study the relevant quantities for the description of the fission process are consistently computed for 3642 nuclei following the Hartree-Fock-Bogolyubov theory with constraining operators. We perform an extensive benchmark against the available experimental data and explore the variations of the fission properties along the superheavy landscape. We find that while collective inertias have a strong impact in the fission probabilities of light nuclei their role becomes less relevant in r -process nuclei. Within the statistical model we compute the neutron induced stellar reaction rates relevant for the r-process nucleosynthesis. These sets of stellar reaction rates are used in r-process calculations for matter dynamically ejected in neutron star mergers and we compare our results with those obtained from a more conventional set of reaction rates. We find that all the models predict the onset of fission above the shell closure N=184 and Z=100 due to the sudden decrease in fission barriers. However, the amount of material accumulated at N=184 turns out to be very sensitive to the height of the fission barriers and the shell gap. Finally, we have also explored the impact of recent advances in fission calculations on the theoretical estimation of spontaneous fission lifetimes. We find that performing dynamical approaches based on the minimization of the integral action with nontraditional collective degrees of freedom has a strong impact in the fission barriers and the spontaneous fission lifetimes. The possible consequences of this new approach for the calculation of neutron induced fission rates has to be addressed.

Alternative Abstract:
Alternative AbstractLanguage

Kernspaltung spielt eine wesentliche Rolle bei der sogenannten r-Prozess Nukleosynthese im Rahmen von Neutronenstern-Verschmelzungen. Aufgrund der hohen Neutronendichte, welche in diesen astrophysikalischen Ereignissen erreicht wird, erzeugt der r-Prozess, eine Abfolge von Neutronene-infängen und Beta-Zerfällen, superschwere neutronenreiche Kerne, die wiederum instabil in Bezug auf Kernspaltung sind. Folglich bestimmt Kernspaltung welches die schwersten Elemente sind, die durch den r-Prozess erzeugt werden können. Zudem beeinflusst die Verteilung der Spaltprodukte die Häufigkeitsverteilung vieler leichterer Kerne. Trotz dieser Schlüsselrolle wurde die Sensititvität der r-Prozess Nukleosynthese bezüglich Unsicherheiten in der Beschreibung der Kernspaltung bisher noch nicht untersucht. So gibt es bis heute nur wenige Sätze von Kernspaltungsraten die für R-Prozess Berechnungen geeignet sind, und die meisten von diesen basieren auf einer vereinfachten Behandlung des Spaltungsprozesses. In dieser Arbeit gehen wir über solch eine Vereinfachung hinaus und berechnen die Spalt-Eigenschaften von r-Prozess-Kernen mittels Energiedichtefunktionalen. Kernspaltung wird dabei als quantenmechanischer Tunnel-Prozess beschrieben, bei dem sich der Kern in einem kollektiven Raum “bewegt”. Dieser Raum ist charakterisiert durch Koordinaten, die die Verformung des Kerns beschreiben. Folglich hängt die Kernspaltung sowohl vom Verhalten der Energie als Funktion der nuklearen Verformung als auch von der Trägheit der Bewegung im kollektiven Raum ab. Dies stellt eine Analogie zum Tunneleffekt eines Teilchen in einem Potentialtopf dar. In unserer Arbeit berechnen wir die relevanten Größen zur Beschreibung der Kernspaltung konsistent für 3462 Kerne im Rahmen der Hartree-Fock-Bogolyubov Theorie mit einschränkenden Operatoren. Wir führen einen umfassenden Vergleich mit experimentellen Daten durch und untersuchen, wie sich die Spalteigenschaften für die unterschiedlichen superschweren Elemente verändern. Dabei stellen wir fest, dass die kollektiven Trägheitsmomente, die einen starken Einfluss auf die Spaltwahrscheinlichkeiten leichterer Kerne haben, bei r-Prozess Kernen weniger relevant sind. Weiter berechnen wir die durch Neutronen induzierten, stellaren Reaktionsraten, die für den r-Prozess wichtig sind, mit dem statistischen Modell. Diese Reaktionsraten nutzen wir schließlich in r-Prozess Berechnungen für Materie, die bei Neutronenstern-Verschmelzungen dynamischen ausgestoßen wird. Unsere Ergebnisse vergleichen wir mit anderen, die über einen konventionelleren Satz von Reaktionsraten berechnet wurden. Es zeigt sich, dass alle von uns betrachteten Modelle das Einsetzen von Kernspaltung jenseits des Schalenabschlusses N=184 aufgrund einer plötzlichen Reduktion der Spaltbarrieren vorhersagen. Die Menge des akkumulierten Materials bei N=184 zeigt jedoch eine deutliche Abhängigkeit von der Höhe der Spaltbarrieren und der Schalenlücke. Abschließend haben wir auch den Einfluss jüngster Fortschritte bei der Berechnung von Kernspaltung auf die theoretische Bestimmung Halbwertszeit spontaner Spaltung untersucht. Dabei haben wir herausgefunden, dass die Verwendung dynamischer Ansätze basierend auf der Minimierung des Wirkungsintegrals mit unkonventionellen kollektiven Freiheitsgraden große Auswirkungen auf die Spaltbarrieren und die Halbwertszeiten von spontanen Zerfällen hat. Mögliche Konsequenzen dieses neuen Ansatzes für die Berechnung der Raten für neutroneninduzierte Spaltung müssen noch untersucht werden.

German
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-71610
Classification DDC: 500 Science and mathematics > 530 Physics
Divisions: 05 Department of Physics
05 Department of Physics > Institute of Nuclear Physics
05 Department of Physics > Institute of Nuclear Physics > Theoretische Kernphysik
Date Deposited: 17 Jan 2018 12:26
Last Modified: 17 Jan 2018 12:26
URI: https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/id/eprint/7161
PPN: 424986213
Export:
Actions (login required)
View Item View Item