Die Untersuchung des Phasendiagramms der Quantenchromodynamik (QCD) ist von großer Bedeutung zur Beschreibung der Eigenschaften von Neutronensternen oder Schwerionenkollisionen. Aufgrund des Vorzeichenproblems der Gitter-QCD bei endlichem chemischen Potential benötigen wir effektive Theorien zur Beschreibung der QCD bei endlicher Dichte. Wir verwenden hier dreidimensionale Polyakov-Loop Theorien zur Analyse der Phasendiagramme QCD-artiger Theorien. Insbesondere untersuchen wir den Fall schwerer Quarks, für den wir diese effektiven Theorien durch Entwicklung nach inverser Kopplung und inverser Quarkmasse systematisch herleiten und Ordnung für Ordung verbessert können. Da die von uns untersuchten QCD-artigen Theorien kein Vorzeichenproblem aufweisen, ist es uns möglich, unsere Resultate mit Daten von ab-inito Gittersimulationen dieser Theorien zu vergleichen, um qualitative und quantita-
tive Aussagen über Anwendbarkeit und Gültigkeitsbereich der effektiven Theorien zu machen.
Wir starten mit der Herleitung der effektiven Theorien bis zur übernächsten Ordnung im sogenannten Hoppingparameter, invers zur Quarkmasse, für Zwei-Farb-QCD und G2-QCD. Dies sind QCD-artige Theorien mit nur zwei anstelle der üblichen drei Farben bzw. mit Eichgruppe G2 anstelle der SU(3) der QCD. Wir beginnen die Analyse der Phasendiagramme bei endlicher Temperatur, um die effektive Theorie und ihre numerische Implementierung zu testen. Darüber hinaus können wir Vorhersagen für den Deconfinement-Phasenübergang in G2 Yang-Mills-Theorie treffen. Schlussendlich wenden wir uns der kalten und dichten Region der Phasendiagramme zu. Hier beobachten wir, dass die Baryonendichte abrupt mit dem chemischen Potential für Quarks an zu wachsen beginnt, sobald diese die halbe Diquarkmasse erreicht hat. Bei verschwindender Temperatur erwartet man, dass dies in einem Quantenphasenübergang mit Bose-Einstein-Kondensation der Diquarks passiert, der im Gegensatz zum Flüssig-Gas-Übergang
der QCD kontinuierlich ist. In der Tat finden wir sehr gute Evidenz dafür, dass die effektiven Gittertheorien für schwere Quarks diesen qualitativen Unterschied zwischen Übergängen erster und zweiter Ordnung beschreiben können. Bei noch größerem chemischen Potential finden wir einen Anstieg des Polyakov-Loop und der Teilchenzahldichte der Quarks bis hin zur charakteristischen Sättigung der jeweiligen Theorie auf einem endlichen Gitter. | German |