Ziel dieser Arbeit stellt das Einbringen des aus der Papierherstellung gewonnenen Nebenprodukts Lignin in eine neue Wertschöpfungskette von faserverstärkten Kunststoffen dar. Durch seine natürliche Herkunft ist der Nutzen von Lignin in konventionellen Anwendungen begrenzt durch Prozessverunreinigungen wie z.B. Schwefelkontamination, Inhomogenitäten durch das uneinheitliche Rohmaterial und die schwierige Charakterisierung. Jedoch bietet Lignin eine erneuerbare Quelle für Füllstoffe mit vielseitigen Möglichkeiten im Vergleich zu konventionellen Holzderivaten wie Holzmehl und Holzfasern. Schmelztemperaturen, Glasübergangstemperaturen und Löslichkeit im Zusammenhang mit dem Molekulargewicht des Lignin können einfach angepasst werden. Außerdem können die Funktionalitäten des Lignins je nach Anwendungsgebiet angepasst werden. Bei der Suche nach einem geeigneten Markt für Lignin erschienen faserverstärkte Kunststoffe besonders interessant, vor allem in der Form von Epoxid-basierten Duroplasten. Ein einfacher und preisgünstiger Weg zur Herstellung von faserverstärkten Kunststoffen ist der Handlaminierprozess. Diese Methode kombiniert mit neu-entwickelten Lignin-gefüllten Epoxidharzen bietet eine neue Klasse an Materialien mit interessanten Eigenschaften.