Das Hauptziel dieser Arbeit ist, eine zentralisierte statische Vorgehensweise für die Erweiterungsplanung von Übertragungsnetzen in deregulierten Energie Systemen aufzubauen. Die Umstrukturierung und die Deregulierung haben die Rollen der Interessenvertreter des Netzes entkoppelt, und die Übertragungsnetzplaner werden neuen Zielsetzungen und Unsicherheiten ausgesetzt. Das so genannte „Unbundling“ der Aufgaben bringt neue Herausforderungen für die Interessenvertreter der Netze. Sie haben in diesem Umfeld unterschiedliche Wünsche und Erwartungen an das Verhalten und die Erweiterung des Systems. Folglich sind neue Aufgaben hinsichtlich der Entscheidungsfindung für die Erweiterung der Übertragungsnetze aufgetreten. Die vorliegende Arbeit betrachtet die neuen Zielsetzungen und die Unsicherheiten der Erweiterungsplanung des Übertragungsnetzes. Diese Arbeit wird in sechs Hauptteilen behandelt. Im ersten Teil wird ein Wahrscheinlichkeitswerkzeug für die Analysierung der Leistung der elektrischen Märkte dargestellt. In diesem Teil werden Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen der lokalen Grenzpreise des elektrischen Marktes berechnet. Die Vorgehensweise wurde an einem Acht-Knoten-Netz angewendet. Die Einflüsse von Lastreduzierung und Durchleitung auf den Leistungspreis am Knoten wurden nachgebildet. Die Untersuchung zeigt, daß die Durchleitungsverträge die lokalen Grenzpreise der Netze beeinflussen. Es zeigt sich auch, daß die Durchleitungsverträge in bestimmen Richtungen die Netzengpassung verringern und Erweiterung des Übertragungsnetzes hinausschieben können. Im zweiten Teil werden zwei Marktkriterien dargestellt, um festzustellen, ob ein Erweiterungsplan den Wettbewerb erleichtert und fördert. Die Kriterien sind „durchschnittliche Engpassungskosten“ und „gewichtete Standardabweichung des Mittelwerts der lokalen Grenzpreise“. Unterschiedliche Gewichte werden benutzt, um ein wettbewerbsfähiges Umfeld mehreren Teilnehmern am Energiesystem zur Verfügung zu stellen. Die Festlegung der Kosten ist in einem wettbewerbsfähigen Umfeld sehr wichtig. Folglich sind die dargestellten Kriterien um Netzerweiterungskosten ergänzt, zu betrachten. Im dritten Teil der Arbeit wird eine Erweiterungsplanung für Übertragungsnetze im deregulierten Umfeld dargestellt. Diese Vorgehensweise besteht aus der Szenariotechnik und dem wahrscheinlich optimalen Leistungsfluss, der im ersten Teil dargestellt wurde. Die Szenariotechnik wird verwendet, um die nicht-zufälligen Unsicherheiten in Betracht zu ziehen. Der wahrscheinlich optimale Leistungsfluss wird verwendet, um die zufälligen Unsicherheiten zu betrachten. Die Berechnung verwendet wettbewerbsfähige Kriterien, um die Güte der Erweiterungspläne zu messen, und Sie ermöglichen ein nicht diskriminierendes wettbewerbsfähiges Umfeld für die Netzteilnehmer. „Minimax Regret“ wird in der Szenariotechnik für die Risikobeurteilung und die Vorauswahl des abschließenden Planes verwendet. Um festzustellen, welches Kriterium zu keinen Engpassungskosten und einem Flachpreisprofil mit minimalen Kosten oder mit minimalen Erweiterungsplänen führt, wurde die dargestellte Vorgehensweise an dem IEEE 30-Knoten-Netz angewendet. Die konventionelle Risikobeurteilung hat einige Mängel. Im vierten Teil werden die Mängel der Szenariotechnikkriterien herausgestellt, und neue Kriterien werden für die Szenariotechnik definiert. Fuzzy-Multi-Kriterienentscheidungen werde für die Risikobeurteilung der Lösungen verwendet. In dieser Methode wird ein „Fuzzy Index“ für die Vorauswahl des abschließenden Planes definiert. Der „Fuzzy Index“ wird durch Zusammenfassung der Wichtigkeitsgrade der Entscheidungskriterien und der Angemessenheitsgrade der Erweiterungspläne gegenüber den Entscheidungskriterien ermittelt. Die dargestellte Vorgehensweise wird anhand des IEEE 30-Knoten-Netzes gezeigt. Das Resultat wurde mit der konventionellen Risikobeurteilung bei unterschiedlichen Fällen verglichen. Der Vergleich zeigt, daß die Fuzzy-Risikobeurteilung die Mängel der konventionellen Risikobeurteilung aufhebt. Im fünften Teil der Arbeit wird eine Erweiterungsplanung für Übertragungsnetze, basierend auf den Wünschen der Netzinteressenvertreter, dargestellt. Die Vorgehensweise betrachtet in der Netzerweiterungsplanung die Wünsche der Kunden, der Energieerzeuger, der Netzeigener, der Netzbetreiber und des Regulators. Die Wünsche der Netzinteressenvertreter sind Z.B.: Wettbewerb, Zuverlässigkeit, Flexibilität, Netzentgelte und Umwelteinfluß. Fuzzyentscheidungen berücksichtigen die Wünsche aller Netzinteressenvertreter und ein „Fuzzy Index“ wird für das Messen der Güte der Ereiterungspläne definiert. Der „Fuzzy Index“ wird aus der Zusammenfassung der Wichtigkeitsgrade der Netzinteressenvertreter, der Wünsche der Netzinteressenvertreter aus deren Gesichtspunkt, und dem Grade der Übereinstimmung der Erweiterungspläne in Abhängigkeit von den Wünschen der Interessenvertreter der Netze ermittelt. Die Vorgehensweise wurde auf das IEEE 30-Konten-Netz angewendet. Die dargestellte Vorgehensweise im fünften Teil ist nur in der Lage zufällige Unsicherheiten zubetrachten. Im sechsten Teil wird die dargestellte Vorgehensweise um Wünsche der Interessenvertreter des Netzes mit nicht-zufälligen Unsicherheiten erweitert. Ein „Fuzzy Index“ wird definiert, um die Güte jedes Erweiterungsplans in jedem Szenario basierend auf den Wünschen der Netzinteressenvertreter zu messen. „Fuzzy Regret“ wird mit dem Betrachten der Eintrittswahrscheinlichkeit Auftretengrade der zukünftigen Szenarios definiert. „Fuzzy Regret“ von Plan k in Szenario l ist die Differenz zwischen dem „Fuzzy Index“ von Plan k in Szenario l und dem „Fuzzy Index“ des optimalen Planes von Szenario l. Eine Fuzzy-Risiko-Bewertung wird angewendet, um den endgültigen Plan zu ermitteln. Die Realisierungsschritte werden unter Berücksichtigung des Acht-Knoten-Netzes im Detail beschrieben. Es ergeben sich folgende Resultate. Die Kriterien „durchschnittliche Engpassungskosten“ und „gewichtete Standardabweichung des Mittelwerts der lokalen Grenzpreise“ mit der Wichtung „Summe des Mittels der Erzeugung und der Last“ sind die besten Kriterien zur Förderung eines wettbewerbsfähigen elektrischen Marktes. Das Kriterium „Durchschnittliche Engpassungskosten“ ist unempfindlicher als die anderen Kriterien zu der Eintrittswahrscheinlichkeit der zukünftigen Szenarios. Die Fuzzy-Risikobeurteilung hebt die Mängel der konventionellen Risikobeurteilung auf. | German |