Produkte, vor allem energieverbrauchsrelevante, sind für große Umweltauswirkungen verantwortlich. Circular Economy wird als ein Weg zur Verringerung der Umweltauswirkungen angesehen, und Gesetzgebung kann als Hebel zur Implementierung von Circular Economy Maßnahmen dienen. Vor diesem Hintergrund ist diese Dissertation an der Schnittstelle der drei Bereiche Kreislaufwirtschaft, Gesetzgebung und (energieverbrauchsrelevante) Produkte angesiedelt, mit dem Ziel, das Verständnis für die Gesetzgebung im Bereich der Circular Economy, einschließlich der Analyse ihrer Umweltwirkungen, zu verbessern. Die im Rahmen der kumulativen Dissertation durchgeführte Forschung kombiniert eine Vielzahl von Methoden wie qualitative und quantitative Textanalyse, systematische Literaturanalyse, politikwissenschaftliche Analyse unter Verwendung des Advocacy-Coalition-Frameworks mit qualitativer Inhaltsanalyse und Interviews sowie Szenariomodellierung mit einer Kombination aus Materialflussanalyse und Ökobilanz. Die Ergebnisse zeigen, dass der Schwerpunkt der EU-Produktgesetzgebung in der Vergangenheit auf der Verringerung des Energieverbrauchs während der Nutzungsphase lag, dass aber die Umweltauswirkungen über die Nutzungsphase hinaus zunehmend an Bedeutung gewinnen und ein deutlicher Anstieg von Circular Economy verwandten Maßnahmen festgestellt werden konnte, wobei Unterschiede zwischen Produktfamilien und Kategorien von Maßnahmen bestehen. Um die begriffliche Unklarheit rund um den Begriff "Circular Economy" zu verringern, wurde auf der Grundlage der Analyse der Ökodesign-Gesetzgebung und der EU-Batterieregulierungen eine Taxonomie von Circular Economy Maßnahmen entwickelt. Die Batteriegesetzgebung wurde auch als Grundlage für die Analyse des politischen Entscheidungsprozesses verwendet, um die Ursachen für die Entwicklung hin zu einer stärkeren Berücksichtigung von Circular Economy Aspekten zu ermitteln. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass die Kreislaufwirtschaft der gemeinsame Nenner ist, der wirtschaftliche, ökologische und soziale Interessen in Einklang bringt. Um die bestehenden Methoden der Analyse von Umweltwirkungen zu verbessern, wurde ein Scoping der Methoden zur Folgenabschätzung und eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Es zeigte sich, dass die Kombination von Materialflussanalyse und Ökobilanz für eine solche Analyse geeignet ist. Die Kombination ermöglicht es, die detaillierte ökologische Analyse der Ökobilanz zu erweitern, indem die Wechselwirkungen der Stoffströme über lange Zeiträume und große räumliche Bereiche der Materialflussanalyse berücksichtigt werden. Anschließend wurde ein Modell für die Ex-ante-Bewertung von Materialflüssen und Umweltauswirkungen von Circular Economy Maßnahmen entwickelt. Das Modell verwendet einen mehrdimensionalen Ansatz, bei dem die Material- und Umweltauswirkungen aus den Produktströmen über eine Produktdatenbank abgeleitet werden, die die physikalischen Eigenschaften der Produktvarianten definiert. Um seinen Nutzen zu demonstrieren, wurde das Modell in zwei Fallstudien zu Industriemotoren und Traktionsbatterien angewendet. Die Ergebnisse zeigen, dass ein breites Spektrum an politischen Anforderungen bewertet werden kann und dass die Ergebnisse mehrdimensional und produktspezifisch sind. Diese Dissertation zielt darauf ab, das Verständnis und die Analyse von Umweltwirkungen der Circular Economy Gesetzgebung in der Europäischen Union voranzutreiben.