Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit dem Themenbereich des kombinierten Straßen-/Schienengüterverkehrs mit einem Fokus auf den europäischen Raum. Sie besteht, neben einer Einführung in das Themengebiet und der Beschreibung des Forschungsdesigns, aus drei Studien, deren Ergebnisse inhaltlich aufeinander aufbauen. In der ersten Studie, einer Delphi-Befragung kombiniert mit einer systematischen Literaturrecherche, wurden Maßnahmen ermittelt, wie es aus einer Praxissicht zu einer Stärkung des kombinierten Verkehrs kommen kann und mit welchen Themengebieten sich die angrenzende Forschung beschäftigt. Durch die Synthese der Ergebnisse beider Methoden ist ein praxisorientierter Forschungsleitfaden entstanden, der sich als Dokument der aktuellen Herausforderungen des kombinierten Verkehrs und einer effektiven Lösung dieser versteht. Die zweite Studie beschäftigt sich mit intermodalen Hafenhinterlandverkehren, bei denen der kombinierte Verkehr eine große Rolle spielt. Am Beispiel des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, welches im Einflussbereich mehrerer Häfen liegt, wurde der Einfluss der 2021 eingeführten CO2-Steuer untersucht. Das verwendete Simulationsmodell führt hierbei zu interessanten Erkenntnissen potenzieller Verkehrsverlagerungen. Die dritte und finale Studie beschäftigt sich mit den neuen Möglichkeiten des China Railway Express, einer direkten Zugverbindung zwischen Europa und China. Da sich die Verbindung steigender Beliebtheit erfreut, wurde mit einem an die zweite Studie angelehnten Simulationsmodell untersucht, welche Gegenden in China für Exporteure in Hessen wirtschaftlich erreichbar sind. Zusätzlich wurde untersucht, wie sich dieser Bereich bei Einführung einer (hypothetischen) globalen CO2-Steuer verändern würde. Alle drei Studien bilden zusammen sowohl einen Überblick über aktuelle Herausforderungen des kombinierten Verkehrs in Europa, dessen mittelfristige Veränderungen aufgrund von politischen Regelungen, als auch einen Ausblick auf Möglichkeiten des interkontinentalen Schienentransports.