Gemeinsame globale Initiativen zur Bekämpfung des Klimawandels haben die Flugzeughersteller dazu veranlasst, Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen zu ergreifen. Eine dieser Maßnahmen ist die Entwicklung innovativer Verbrennungssysteme, die durch magere Verbrennung den Ausstoß von Schadstoffen wie NOx und CO2 verringern. Dies kann jedoch zu Schwankungen bei der Gemischbildung und der Wärmefreisetzung führen, die die thermoakustische Aktivität erhöhen und den Triebwerksbetrieb beeinträchtigen können. Daher ist ein umfassendes Verständnis der thermoakustischen Phänomene für die wirksame und zuverlässige Auslegung von Verbrennungssystemen im großen Maßstab unabdingbar. Numerische Simulationen sind häufig eine nützliche Unterstützung bei der experimentellen akustischen Charakterisierung von Industrieanwendungen. Diese Methoden verwenden in der Regel entweder vollkompressible und rechenintensive CFD-Simulationen (Computational Fluid Dynamics), die naturgemäß akustische Fluktuationen enthalten, oder zweistufige Ansätze, die Quellterme aus CFD-Simulationen extrahieren, um nachfolgende CAA-Simulationen (Computational Aeroacoustics) zu unterstützen. Kompressible Simulationen können jedoch je nach Konfiguration sehr kostspielig sein, und bei zweistufigen Ansätzen gibt es meist keine wechselseitige Kopplung zwischen Akustik und Strömungsfeld. Hybride Methoden, die Akustik und Strömungsdynamik gleichzeitig berücksichtigen, bieten eine elegante dritte Option für die numerische Vorhersage von Verbrennungsinstabilitäten. In dieser Thesis wird ein CFD-CAA-Framework für Verbrennungslärmuntersuchungen erweitert, um eine akustische Rückkopplung auf die Strömung zu ermöglichen. Somit können auch thermoakustische Instabilitäten abgebildet werden. Der Ansatz beinhaltet die Kopplung von akustischen und konvektiven Phänomenen durch die Ableitung mittlerer Strömungsfeldgrößen und akustischer Quellen aus der Low-Mach-CFD-Lösung. Diese Größen werden in den akustischen Gleichungen im CAA-Löser verwendet. Die sich daraus ergebenden fluktuierenden akustischen Größen Druck und Schnelle werden anschließend in die Lösung der Navier-Stokes-Gleichungen für niedrige Machzahlen integriert, wo sie die konvektive Dynamik des Strömungsfeldes beeinflussen und eine geschlossene Feedback-Schleife bilden. Diese Arbeit verfolgt drei Hauptziele im Entwicklungsprozess einer neuartigen numerischen Methode. Erstens wird der akustische Feedback-Mechanismus entwickelt, implementiert und verifiziert. Zweitens wird der thermoakustische Feedback-Zyklus anhand einer generischen Konfiguration verifiziert. Konventionelle kompressible CFD-Simulationen werden als Referenz verwendet. Drittens wird der Ansatz auf eine industrierelevante Konfiguration angewendet. Diese Konfiguration ist ein experimenteller Prüfstand, der experimentelle Referenzdaten für die thermoakustische Antwort des betrachteten Systems liefert. In diesem Validierungsschritt werden sowohl experimentelle als auch numerische Referenzdaten verwendet, um die Validität der mit dem hybriden CFD-CAA-Ansatz erzielten Ergebnisse zu bewerten.