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Bericht: Online-Befragungen Katastrophenschutzübungen Teil 3 - THW

Kautzmann, Luisa (2022)
Bericht: Online-Befragungen Katastrophenschutzübungen Teil 3 - THW.
doi: 10.26083/tuprints-00019765
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Type of entry: Primary publication
Title: Bericht: Online-Befragungen Katastrophenschutzübungen Teil 3 - THW
Language: German
Date: 2022
Place of Publication: Darmstadt
Collation: 47 Seiten
DOI: 10.26083/tuprints-00019765
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Abstract:

Dieser Forschungsbericht ist Teil einer Berichtreihe, die die Ergebnisse zu einer Online-Befragung von HelferInnen verschiedener (Hilfs-)Organisationen des Katastrophenschutzes zum Thema Katastrophenschutzübungen veröffentlicht. Zentrales Element der Datenerhebungen war ein teilstandardisierter Online-Fragebogen, der an folgende (Hilfs-)Organisationen weitergeleitet wurde: Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsche Lebens-RettungsGesellschaft (DLRG), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und Technisches Hilfswerk (THW). Der hiesige Bericht legt die Auswertung der Befragung der HelferInnen des THWs dar. Der Großteil der Fragen des Online-Fragebogens waren standardisierte Fragen im Multiple Choice Format, teilweise mit der Möglichkeit zur Ergänzung individueller Antworten. Wenige Fragen wurden offen mit Freitextantwortmöglichkeit gestellt. Insgesamt beantworteten 157 HelferInnen des THWs den Fragebogen komplett. Ziel der Befragung war es, einen Einblick in den aktuellen Stand von Katastrophenschutzübungen aus verschiedenen Perspektiven der unterschiedlichen Organisationen zu erhalten, um diesen als Basis für die weitere Forschung im Rahmen des Dissertationsprojekts der Autorin nutzen zu können.

Die meisten der Befragten sind den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern und Hessen zuzuordnen. Insgesamt weisen die Befragten eine lange Zugehörigkeit zum THW auf und sind als engagiert und erfahren zu bezeichnen. Die Mehrheit hat bereits an vielen Katastrophenschutzübungen (KatS-Übungen) teilgenommen. Die meisten Befragten sind in der Bergungsgruppe, Fachgruppe Führung/Kommunikation1 oder dem Zugtrupp aktiv und dort unterschiedlich lange HelferIn. Fast die Hälfte der Befragten war vorher in der Bergungsgruppe, womit von einem breiten Erfahrungsschatz im Bereich Bergung auszugehen ist. Die wahrgenommenen Positionen der Befragten im Ortsverband sind durchmischt und gehen von HelferIn über Unterund EinheitsführerIn bis Stab und FachberaterIn. Kurz gesagt, eignen sich die TeilnehmerInnen sehr gut für die weitere Befragung zu dem Themengebiet Katastrophenschutzübung. Die Befragung zeigt auf, dass gerade Szenarien zu Verkehrsunfällen (teilweise inklusive Massenanfall von Verletzten), Naturereignissen, Stromausfällen sowie zur Suche und Rettung von Personen in Katastrophenschutzübungen, an denen das THW beteiligt ist, thematisiert werden, wohingegen Szenarien speziell zum Ausfall von Kritischer Infrastruktur (KRITIS) noch eher wenig umgesetzt werden. Die Häufigkeit von KatS-Übungen scheint regional sehr unterschiedlich zu sein, doch lässt sich aus der Befragung ableiten, dass durchschnittlich höchsten alle zwei Jahre (eher alle drei Jahre) eine solche Übung stattfindet. Einig ist sich die Mehrheit der Befragten, dass mehr KatS-Übungen notwendig und sinnvoll sind. Dies liegt daran, dass dieses Übungsformat die Zusammenarbeit zwischen den Organisationen sowie die eigene Entwicklung von Fähigkeiten der einzelnen HelferInnen fördert sowie die HelferInnen auf reale Einsätze vorbereitet. Die Befragten betonen ganz besonders die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen den Organisationen und dass diese besser gefördert und ausgebaut werden muss. Ein anderer Aspekt der Befragung zeigt, dass die Beteiligung von Infrastrukturbetreibern an Übungen noch ausgebaut werden sollte und dies von den Befragten auch für sinnvoll erachtet wird. Ähnliches gilt für die Integration von Zivilbevölkerung in KatS-Übungen, wobei hier die Antworten der Befragten mehr auseinander gehen als bei der Integration von Betreibern, da hier speziell nach bestimmten Integrationszwecken gefragt wurde. Ein weiterer Punkt, der durch die Befragung herauskam, ist, dass es Verbesserungspotential im Bereich Auswertung und Feedback von KatS-Übungen gibt. Häufige Gründe für die Nichtteilnahme an KatS-Übungen sind, neben Terminkollisionen und gesundheitlichen Gründen, dass auf die Bedürfnisse des THWs nicht angemessen eingegangen wird. Im Vergleich zur Überforderung ist in vielen Übungen eher eine Unterforderung der HelferInnen des THWs vorhanden. Gründe dafür sind hauptsächliche im Bereich Planung – wie zu wenige, unrealistische oder langweilige Aufgaben für das THW - zu finden. Die Befragten wünschen sich zur Verbesserung von KatS-Übungen besonders eine transparente Planung mit allen beteiligten Organisationen auf einer gemeinsamen Augenhöhe sowie realitätsnahe Szenarien und realistische Aufgaben und Abläufe für das THW. Außerdem ist der Konsens der Befragten, dass ein Bedarf für regelmäßig stattfindende KatS-Übungen vorhanden ist.

Status: Publisher's Version
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-197654
Classification DDC: 000 Generalities, computers, information > 000 Generalities
300 Social sciences > 300 Social sciences, sociology, anthropology
Divisions: 13 Department of Civil and Environmental Engineering Sciences > Institute of Numerical Methods and Informatics in Civil Engineering
DFG-Graduiertenkollegs > Research Training Group 2222 CRITIS – Critical Infrastructures: Construction, Functional Failures, and Protection in Cities
Date Deposited: 22 Jun 2022 12:37
Last Modified: 16 Aug 2022 09:06
URI: https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/id/eprint/19765
PPN: 496568639
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