Spracheinstellungen der kurdischen Diaspora in Deutschland
Spracheinstellungen der kurdischen Diaspora in Deutschland
Als eine der größten Minderheitensprachengemeinschaften in Deutschland wird auch die kurdischsprachige Diaspora von gesellschaftlichen Machtstrukturen wie der Diskriminierung in den Herkunftsländern beeinflusst. In der vorliegenden Studie wurden Spracheinstellungen von Kurdischsprecherinnen der ersten und zweiten Migrationsgeneration mithilfe eines Online-Fragebogens anhand von 296 Teilnehmerinnen aus der Türkei, Syrien und dem Irak erhoben. Die Ergebnisse zeigen insgesamt positive Einstellungen und eine starke emotionale Verbundenheit zum Kurmancî-Kurdisch. In der ersten Generation sind die Spracheinstellungen der Kurdischsprecher*innen aus der Türkei negativer ausgeprägt. In der zweiten Generation gleichen sich die Unterschiede zwischen den Herkunftsländern an. Einflüsse soziopolitischer Unterschiede in den Herkunftsländern scheinen mit der Aufenthaltsdauer in Deutschland abzunehmen.
As one of the largest minority language communities in Germany, the Kurdish-speaking diaspora is influenced by societal power relations such as discrimination in their countries of origin. In the present study, language attitudes of Kurdish speakers of the first and second migration generation were surveyed. Results of 296 participants from Turkey, Syria and Iraq show overall positive attitudes and a strong emotional at-tachment to Kurmanji-Kurdish. In the first generation, Turkish Kurdish speakers’ attitudes are more negative. In the second generation, the differences between home countries converge. The influence of socio-political differences in the countries of origin decreases with the length of stay in Germany.

