Die gegenwärtige Praxis der Beurteilung von Kompetenz im Schreiben tendiert dazu, den Begriff des Fehlers zugunsten von eher globalen und intuitiven Beschreibungen von Lernerperformanz in den Hintergrund zu drängen. Dies führt unter ExpertInnen zu Uneinigkeit bei der Beschreibung von Fehlern in Lernerperformanzen. Einerseits entstehen dadurch Komplikationen bei der Formulierung von Lerner-Feedback. Anderseits entstehen Komplikationen bei Untersuchungen zur Konstruktvalidität (cf. Messick 1989) von beurteilergestützten Testverfahren mittels computerbasierter Methodologie, die zuverlässige Fehlerannotierung voraussetzt. Zur Abhilfe wird hier eine Fehlertaxonomie vorgeschlagen, die sowohl die Formulierung von Lerner-Feedback erleichtern als auch bei computerbasierten Validierungsstudien von Kompetenzbeurteilungen im Schreiben mit großen ProbandInnenzahlen hilfreich sein soll.