Abstract: |
Die Bleichtechnologie hat in den letzten Jahren viele Veränderungen durch die Umstellung auf elemantarchlorfrei gebleichten (ECF) und totalchlorfreigebleichenten (TCF) Zellstoff erfahren. Diese Zellstoffe besitzen andere Fasereigenschaften als klassisch gebleichte Zellstoffe. Ein Ziel dieser Arbeit war es, durch systematische Untersuchungen verschiedener Bleichstufen die Veränderungen der Fasereigenschaften durch die Bleiche und der Eigenschaften der aus diesen Fasern hergestellten Blättern zu erfassen. Durchgeführt wurden je eine dreistufige ECF-Sequenz mit den Stufen O-Z-P und eine TCF-Sequenz mit den Stufen EOP-D-P. Durch die steigende Altpapierquote wird die Recyclierbarkeit der Zellstoffe immer wichtiger. Die Zellstoffe erleiden durch die Trocknung bei der Herstellung irreversible Eigenschaftsveränderungen, die sich insbesondere in schlechteren mechanischen Eigenschaften beim nochmaligen Verwenden der Fasern (Recycling) niederschlagen. Diese negativen Veränderungen werden unter dem Begriff Verhornung zusammengefasst. Das zweite Ziel dieser Arbeit war es, Informationen darüber zu erhalten, wie sich die einzelnen Bleichstufen oder die gesamten Bleichsequenzen auf die Verhornung auswirken und ob Zellstoffe so hergestellt werden können, dass sie eine geringere Verhornungsneigung, d.h. eine bessere Rezyklierbarkeit, besitzen. Zusammenfassend kann man sagen, dass ECF-gebleichte Zellstoffe ein wesentlich besseres Eigenschaftsprofil aufweisen als TCF-gebleichte Zellstoffe. Die ECF-Bleiche ist wesentlich selektiver, was sich z.B. im Celluloseabbau oder dem Lösen von Polyosen niederschlägt. Auch werden hier wesentlich bessere mechanische Festigkeiten (Reisslänge, Fortreissfestigkeit) erreicht. Mann kann sagen, dass das Lignin durch die ECF-Sequenz stärker gebleicht wird, da sich bei einer höheren Kappazahl niedrigere Absorptionskoeffizienten ergeben. Insgesamt erreichen ECF-Zellstoffe einen gleich hohen Weißgrad bei einer höheren Opazität im Vergleich zu TCF-Zellstoffen. Als Mass fuer die Verhornungsneigung von Zellstoffen wurde die Abnahme des WRV-Wertes und zum ersten Mal die Abnahme des gebundenen Wassers bestimmt. Es zeigte sich, dass der WRV-Wert kontinuierlich sinkt, wenn das als Spacer wirkende Lignin aus der Faser entfernt wird. Ein Unterschied zwischen den beiden Sequenzen ist jedoch bei geringen Ligningehalten festzustellen auch hier ergeben ECF-Zellstoffe bessere Werte. Der Grund hierfür liegt in der unterschiedlichen Ligninsruktur. Bezüglich der Abnahme des gebundene Wassers konnte kein Einfluss der Bleiche festgestellt werden. Die Abnahme war hier nur vom Wert der initialfeuchten Proben abhängig. |