Diese Dissertation basiert auf den Arbeiten, die seit Januar 2014 als Marie Curie Fellow in der Gruppe Funktionale Materialen der Technischen Universität Darmstadt durchgeführt wurden. Im ersten Teil meiner Dissertation wurden verschiedene Abfallströme elektrischer Geräte von einer industriellen Recyclinganlage untersucht, um Permanentmagneten aus Nd-Fe-B zu finden und zu sammeln. Diese Art von Magneten wurde vor allem in Festplatten von Laptops und Desktop Computern, aber auch in Lautsprechern von kompakten Produkten wie Flachbildfernsehre, PC Bildschirme und Laptops gefunden. Diese Untersuchung beinhaltet auch eine systematische Studie der chemischen Zusammensetzung der Nd-Fe-B Magnete der ausgewählten Abfallströmen, welche die Entwicklung der Nd-Fe-B Legierung über die Jahre beschreibt. Nachdem die Seltenerd-Permanentmagnete in den elektronischen Abfallprodukten lokalisiert, identifiziert und isoliert wurden, wurden diese Magnete zusammen mit anderen Nd-Fe-B Altmagneten aus Elektromotoren einem wasserstoffbasierten Recycling Prozess (hydrogen decrepitation (HD) and hydrogenation disproportionation desorption and recombination (HDDR) processes) unterzogen. Die Einflüsse der wesentlichen HDDR Prozessparameter (Wasserstoff Druck, Wasserstoff- Desorptionsrate und Temperaturen) auf die magnetischen Parameter der recycelten Materialien wurden systematisch untersucht und sind im zweiten Abschnitt von Kapitel 4 dargestellt. Es wurde der optimale Wasserstoffdruck ermittelt, welcher zur vollständigen Disproportionierung der verschiedenen Magnetzusammensetzung benötigt wird. Es wurde festgestellt, dass ein zweistufiges Wasserstoff Wärmebehandlung (780°C und 840 °C) und eine moderate Desorptionsrate für Magnete mit höherem Dy und Co Anteil geeignet sind um eine höhere Qualität von anisotropem HDDR Pulver zu erhalten. Zusätzlich wurde untersucht, welchen Effekt eine Erhöhung des Dy Anteils auf die Prozessparameter des HDDR Prozesses hat. Der Einfluss auf die magnetischen Eigenschaften für Magnete mit unterschiedlichem Dy Gehalt, welche bei unterschiedlichen Wasserstoffdrücken, Temperaturen und Desorptionsraten prozessiert wurden, werden in dieser Untersuchung präsentiert. Die erhaltenen recycelten Pulver mittels HD und HDDR wurden entweder mittels Sintern, Spark Plasma Sintern oder Epoxyharz verdichtet. Für Altmagnete mit einem geringen Anteil von Dy und Co konnte eine bessere Rückgewinnung der magnetischen Eigenschaften (über 90%) erreicht werden, im Vergleich zu Magneten aus Elektromotoren mit einem hohen Dy und Co Anteil, bei denen die Rückgewinnungsrate ca. 60% betrug. Für diese Magnete wurde eine „Auffrischung“ der recyceltem Pulver mit 10% Nd90Al10 und Pr75Cu6,25Co18,75 angewendet. Unterschiedliche Post Sintering Behandlungen wurden an recycelten Magneten angewendet um eine gleichmäßige Verteilung des frischen, hinzugefügten Pulvers zu erreichen. Alle diese Behandlungen werden in dieser Untersuchung präsentiert. | German |