Ziel dieser Arbeit war zum einen die Optimierung und Etablierung eines semi-synthetischen
hydrogelbasierten 3D Zellkultursystems als experimentelles Modell für Eierstockkrebs und
zum anderen die Optimierung eines natürlichen Hydrogelsystems für Untersuchungen der
Membrandynamik an Zellen in einer möglichst natürlichen (3D) Umgebung.
Die Entwicklung und Anwendung von Modellsystemen, die zellbiologische Untersuchungen in
einer physiologischeren, 3D Umgebung ermöglichen, werden immer wichtiger, besonders in
der Krebsforschung. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass ein Gelatinemethacrylamidbasiertes
(GelMA)-basiertes Hydrogelsystem erfolgreich als ex vivo und in vivo
Modellsystem für Eierstockkrebs verwendet werden konnte. GelMA bietet dabei eine
Kombination aus natürlichen Bindungs- und Degradierungsstellen mit einstellbaren
physikalisch-chemischen Eigenschaften, beispielsweise Steifigkeit. GelMA-basierte Hydrogele
wurden mit verschiedenen Polymerkonzentrationen (2.5%-7%) hergestellt, dabei stieg die
Steifigkeit mit steigender Polymerkonzentration an (0.5± 0.2 kPa – 9.0 kPa ± 1.8 kPa).
Überraschenderweise hatte die Polymerkonzentration dabei fast keinen Einfluss auf die
Diffusionseigenschaften. Der Diffusionskoeffizient von FITC markiertem 70 kDA Dextran war
bei allen Proben (2.5-7% w/v; 29.9±3.3 bis 16.9 μm2/s) in der gleichen Größenordnung wie
der in Wasser (39.2 ± 2.8 μm2/s). Sphäroidbildung, wie sie in der Aszitesflüssigkeit bei
Patientinnen mit Eierstockkrebs im fortgeschrittenen Stadium auftritt, zusammen mit einer
hohen metabolischen Aktivität und Proliferationsrate wurde am besten in Hydrogelen
mittlerer Steifigkeit (5%, 3.4 kPa) wiedergegeben. Eine Inhibierung der Hydrogel-
Degradierung durch einen MMP-Inhibitor, reduzierte sowohl Sphäroidwachstum als auch
Proliferation und die metabolische Aktivität. Das Einbringen zusätzlicher ECM-Komponenten,
wie Laminin-411 und Hyaluronsäure resultierte des Weiteren in einem gesteigerten
Sphäroidwachstum, einer höheren metabolischen Aktivität und einer angestiegenen
Proliferationsrate. Für weitere molekularbiologische und biochemische Untersuchungen
konnten erfolgreich mRNA und Proteinextrakt aus vorkultivierten GelMA-HA/-basierten
Hydrogelen gewonnen werden. Dabei zeigte sich eine deutlich erhöhte integrin β1 Expression
im Vergleich zu Zellen in 2D oder Zellen die in einem anderen 3D, PEG-basierten, Hydrogel
kultiviert wurden. Neben den in vitro Experimenten konnte gezeigt werden, dass
vorkultivierte GelMA-Hydrogele, implantiert in weibliche NOD/SCID Mäuse, zur
Tumorentwicklung führen und das gleiche Metastasierungsmuster zeigten, wie Patientinnen
im fortgeschrittenen Krankheitsstadium. Eine Behandlung mit Paclitaxel resultierte in einem Ziel dieser Arbeit war zum einen die Optimierung und Etablierung eines semi-synthetischen
hydrogelbasierten 3D Zellkultursystems als experimentelles Modell für Eierstockkrebs und
zum anderen die Optimierung eines natürlichen Hydrogelsystems für Untersuchungen der
Membrandynamik an Zellen in einer möglichst natürlichen (3D) Umgebung.
Die Entwicklung und Anwendung von Modellsystemen, die zellbiologische Untersuchungen in
einer physiologischeren, 3D Umgebung ermöglichen, werden immer wichtiger, besonders in
der Krebsforschung. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass ein Gelatinemethacrylamidbasiertes
(GelMA)-basiertes Hydrogelsystem erfolgreich als ex vivo und in vivo
Modellsystem für Eierstockkrebs verwendet werden konnte. GelMA bietet dabei eine
Kombination aus natürlichen Bindungs- und Degradierungsstellen mit einstellbaren
physikalisch-chemischen Eigenschaften, beispielsweise Steifigkeit. GelMA-basierte Hydrogele
wurden mit verschiedenen Polymerkonzentrationen (2.5%-7%) hergestellt, dabei stieg die
Steifigkeit mit steigender Polymerkonzentration an (0.5± 0.2 kPa – 9.0 kPa ± 1.8 kPa).
Überraschenderweise hatte die Polymerkonzentration dabei fast keinen Einfluss auf die
Diffusionseigenschaften. Der Diffusionskoeffizient von FITC markiertem 70 kDA Dextran war
bei allen Proben (2.5-7% w/v; 29.9±3.3 bis 16.9 μm2/s) in der gleichen Größenordnung wie
der in Wasser (39.2 ± 2.8 μm2/s). Sphäroidbildung, wie sie in der Aszitesflüssigkeit bei
Patientinnen mit Eierstockkrebs im fortgeschrittenen Stadium auftritt, zusammen mit einer
hohen metabolischen Aktivität und Proliferationsrate wurde am besten in Hydrogelen
mittlerer Steifigkeit (5%, 3.4 kPa) wiedergegeben. Eine Inhibierung der Hydrogel-
Degradierung durch einen MMP-Inhibitor, reduzierte sowohl Sphäroidwachstum als auch
Proliferation und die metabolische Aktivität. Das Einbringen zusätzlicher ECM-Komponenten,
wie Laminin-411 und Hyaluronsäure resultierte des Weiteren in einem gesteigerten
Sphäroidwachstum, einer höheren metabolischen Aktivität und einer angestiegenen
Proliferationsrate. Für weitere molekularbiologische und biochemische Untersuchungen
konnten erfolgreich mRNA und Proteinextrakt aus vorkultivierten GelMA-HA/-basierten
Hydrogelen gewonnen werden. Dabei zeigte sich eine deutlich erhöhte integrin β1 Expression
im Vergleich zu Zellen in 2D oder Zellen die in einem anderen 3D, PEG-basierten, Hydrogel
kultiviert wurden. Neben den in vitro Experimenten konnte gezeigt werden, dass
vorkultivierte GelMA-Hydrogele, implantiert in weibliche NOD/SCID Mäuse, zur
Tumorentwicklung führen und das gleiche Metastasierungsmuster zeigten, wie Patientinnen
im fortgeschrittenen Krankheitsstadium. Eine Behandlung mit Paclitaxel resultierte in einemZiel dieser Arbeit war zum einen die Optimierung und Etablierung eines semi-synthetischen
hydrogelbasierten 3D Zellkultursystems als experimentelles Modell für Eierstockkrebs und
zum anderen die Optimierung eines natürlichen Hydrogelsystems für Untersuchungen der
Membrandynamik an Zellen in einer möglichst natürlichen (3D) Umgebung.
Die Entwicklung und Anwendung von Modellsystemen, die zellbiologische Untersuchungen in
einer physiologischeren, 3D Umgebung ermöglichen, werden immer wichtiger, besonders in
der Krebsforschung. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass ein Gelatinemethacrylamidbasiertes
(GelMA)-basiertes Hydrogelsystem erfolgreich als ex vivo und in vivo
Modellsystem für Eierstockkrebs verwendet werden konnte. GelMA bietet dabei eine
Kombination aus natürlichen Bindungs- und Degradierungsstellen mit einstellbaren
physikalisch-chemischen Eigenschaften, beispielsweise Steifigkeit. GelMA-basierte Hydrogele
wurden mit verschiedenen Polymerkonzentrationen (2.5%-7%) hergestellt, dabei stieg die
Steifigkeit mit steigender Polymerkonzentration an (0.5± 0.2 kPa – 9.0 kPa ± 1.8 kPa).
Überraschenderweise hatte die Polymerkonzentration dabei fast keinen Einfluss auf die
Diffusionseigenschaften. Der Diffusionskoeffizient von FITC markiertem 70 kDA Dextran war
bei allen Proben (2.5-7% w/v; 29.9±3.3 bis 16.9 μm2/s) in der gleichen Größenordnung wie
der in Wasser (39.2 ± 2.8 μm2/s). Sphäroidbildung, wie sie in der Aszitesflüssigkeit bei
Patientinnen mit Eierstockkrebs im fortgeschrittenen Stadium auftritt, zusammen mit einer
hohen metabolischen Aktivität und Proliferationsrate wurde am besten in Hydrogelen
mittlerer Steifigkeit (5%, 3.4 kPa) wiedergegeben. Eine Inhibierung der Hydrogel-
Degradierung durch einen MMP-Inhibitor, reduzierte sowohl Sphäroidwachstum als auch
Proliferation und die metabolische Aktivität. Das Einbringen zusätzlicher ECM-Komponenten,
wie Laminin-411 und Hyaluronsäure resultierte des Weiteren in einem gesteigerten
Sphäroidwachstum, einer höheren metabolischen Aktivität und einer angestiegenen
Proliferationsrate. Für weitere molekularbiologische und biochemische Untersuchungen
konnten erfolgreich mRNA und Proteinextrakt aus vorkultivierten GelMA-HA/-basierten
Hydrogelen gewonnen werden. Dabei zeigte sich eine deutlich erhöhte integrin β1 Expression
im Vergleich zu Zellen in 2D oder Zellen die in einem anderen 3D, PEG-basierten, Hydrogel
kultiviert wurden. Neben den in vitro Experimenten konnte gezeigt werden, dass
vorkultivierte GelMA-Hydrogele, implantiert in weibliche NOD/SCID Mäuse, zur
Tumorentwicklung führen und das gleiche Metastasierungsmuster zeigten, wie Patientinnen
im fortgeschrittenen Krankheitsstadium. Eine Behandlung mit Paclitaxel resultierte in einem Tumorrückgang von 33% und die Kombination mit dem Integrin Antagonist ATN-161 in
einem Rückgang von 37.8%. Die Behandlung mit ATN-161 alleine zeigte keinen Effekt.
Kollagenbasierte Hydrogele werden häufig für Untersuchungen von Zellinteraktionen mit der
extrazellulären Matrix (ECM) eingesetzt, dabei sind die Hydrogeleigenschaften meist
unvollständig charakterisiert, wenig reproduzierbar, und es gibt kaum Systeme die mit
hochauflösenden Mikroskopiemethoden kompatibel sind. In dieser Arbeit wurde ein kleinvolumiges
Hydrogelsystem etabliert, welches stabil an der Deckglasoberfläche anhaftete und
so driftfreie Mikroskopie und reproduzierbare Eigenschaften ermöglichte. Um die Architektur
dieser fibrillären Hydrogele genauer zu untersuchen, wurden alternative fluoreszierenden
Farbstoffe, E133 und Sirus Red eingesetzt. Die Diffusionseigenschaften eines Hydrogels sind
nicht nur abhängig von der Porengröße, vielmehr spielen Oberflächeneigenschaften eine
wichtige Rolle. Es konnte gezeigt werden, dass carboxilierte micropsheres (Ø 20 nm) nicht
ungehindert durch das kollagenbasierte Hydrogel diffundierten, sondern an Kollagenfasern
binden und entlang dieser diffundieren. Diffusion durch Hydrogelporen wurde nicht
beobachtet und auch nach 72 h war ein microspheres-Gradient vom äußeren Gelrand zur
Gelmitte sichtbar. Das kleinvolumige kollagenbasierte Hydrogelsystem wurde erfolgreich für
die Kultivierung von vier verschiedenen Zelllinien eingesetzt. Adhärente Zelllinien zeigten
dabei eine unterschiedliche Morphologie und Organisation des Aktincytoskelets unter 2D und
3D Zellkulturbedingungen. Nicht-adhärente K562 Zellen zeigten keinerlei morphologische
Unterschiede in 2D und 3D Kulturbedingungen. Unterschiede bezüglich der intrazellulären
Organisation der Organellen in COS7-Zellen zwischen Zellen die unter 2D und 3D
Bedingungen kultiviert wurden, wurden nicht beobachtet. Dieses kleinvolumige,
kollagenbasierte Hydrogelsystem wurde dann für erste Einzelmolekülmessungen eingesetzt.
Hierfür wurde Cellmask™Orange, ein lipophiler, plasmamembran-spezifischer Farbstoff, als
Tracer-Molekül, eingesetzt um basale Parameter der Plasmamembranfluidität in Zellen in
einer 3D Umgebung zu untersuchen. Mit Hilfe des optimierten Hydrogelsystems, selektiver
Beleuchtung (HILO) und einem angepassten Tracking-Algorithmus waren erste Messungen
von einzelnen Cellmask™Orange Molekülen in der Plasmamembran von lebenden Zellen in
einer 3D Umgebung möglich.
Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass ein experimentelles Modell mit
physiologischeren Eigenschaften das Wissen über Krebszellen, ihr Verhalten und Reaktion auf
Therapeutika vertieft werden kann. Des Weiteren, wurde gezeigt, dass quantitative Analysen
mittels Einzelmikroskopie auch in einer komplexeren, 3D Umgebung durchgeführt werden
können, wenn Modellsystem und Analysemethoden aneinander angepasst werden. | German |