Abstract: |
Die in den vergangenen Jahren zu beobachtende Diskussion der Klimaveränderungen und die Vorschläge zur Einführung eines Emissionsrechtehandels waren die Auslöser, sich mit einem Wirtschaftssektor zu befassen, der – obwohl er für einen bedeutenden Teil der CO2-Emissionen verantwortlich ist – relativ selten Gegenstand von Untersuchungen zur Einführung neuer umweltpolitischer Instrumente war. Meist wurde eher monoton die Erhöhung der Mineralölsteuer gefordert, um die externen Effekte des Verkehrs zu internalisieren. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu analysieren, welche anderen marktwirtschaftlichen Instrumente eingesetzt werden können, damit auch im Straßenverkehr ein Beitrag zur Reduktion der Kohlendioxidemissionen geleistet wird. Diese Instrumente sind zu bewerten. Der motorisierte Individualverkehr weist in diesem Zusammenhang zahlreiche Besonderheiten auf, die Anlass dafür sind, ihn separat zu untersuchen. Diese Besonderheiten werden zusammen mit den die CO2-Emissionen bestimmenden Determinanten diskutiert. Als Basis der Untersuchung ist aber zunächst die Notwendigkeit eines umweltpolitischen Eingriffes aufzuzeigen. Der anthropogene Treibhauseffekt seine Verstärkung und Auswirkung wird aufgezeigt. Parallel hierzu wird auch die Knappheit der Vorkommen fossiler Brennstoffe als Grund für wirtschaftspolitische Eingriffe diskutiert. Da es das Ziel der Arbeit ist, einen umsetzbaren Vorschlag für ein marktwirtschaftliches Instrument zu unterbreiten, werden die Rahmenbedingungen verschiedener Ebenen diskutiert. Hierzu gehören neben den Verhandlungsergebnissen der internationalen Klimapolitik, die sozusagen der Auslöser für zahlreiche Vorschläge des Emissionsrechte-handels sind, vor allem die auf EU-Ebene umgesetzten Schritte zur Reduktion der CO2-Emissionen des motorisierten Individualverkehrs. Schließlich sind nationale Vorgaben zu beachten. Zudem ergeben sich aus der Analyse verkehrs- und energiepolitischer Strategien anderer Länder Anregungen für den Einsatz neuer Instrumente. Die Analyse der Rahmenbedingungen bildet die Grundlage für die vorgestellten Handlungsmöglichkeiten und deren dort vorgenommene Bewertung. Die Kriterien, die zur Bewertung herangezogen werden, sind die ökonomische Effizienz, die ökologische Effektivität und die Umsetzbarkeit der Instrumente. Die Untersuchung der Effizienz mittels eines neoklassischen Modellrahmens ergibt sich aus dem Ansatzpunkt der Instrumente. Die Ergebnisse der Abschnitte A und B legen nahe, die spezifischen CO2-Emissionen zu reduzieren. Ob dies angesichts des Ziels der Minderung der absoluten Emissionen effizient sein kann, wird untersucht. Auf Grund der Vielzahl der möglichen Modelle, die sich für einen Handel mit Emissionsrechten für absolute oder für spezifische Emissionen ergeben, wird großer Wert auf eine klar strukturierte Einteilung der Modelle gelegt. Viele der Modelle können aus methodischen Gründen ausgeschlossen werden. Die verbleibenden sind auf ihre Treffsicherheit und ihre Umsetzbarkeit hin zu untersuchen. Hierbei wird die Menge der möglichen Instrumente schrittweise eingegrenzt. Zusätzlich zu Systemen handelbarer Umweltrechte werden zwei Varianten einer Steuerlösung vorgestellt und bewertet. Als Ergebnis der Arbeit wird eine Empfehlung zur Umsetzung des Instrumentes ausgesprochen, das sich als vereinbar mit allen dargestellten Kriterien erweist. |