Es entsteht ein neuer Trend Web-Service-Ökosysteme auf denen Web-Services (Dienste) wie Güter angeboten, gehandelt und zu Mehrwertdiensten kombiniert werden können. Um dies zu verwirklichen müssen die formalen Beschreibungen der nicht-funktionalen Parameter von Diensten, z. B. Preispläne und juristische Aspekte als Dienstbeschreibungen definiert werden. Die manuelle Modellierung von Dienstbeschreibungen ist eine mühsame und langwierige Aufgabe.
In dieser Arbeit stellen wir den innovativen Ansatz Visual Semantic Analysis (VSA) vor, um semi-automatische Modellierung der Dienstbeschreibungen in \Web-Service-Ökosystemen zu unterstützen. Dieser Ansatz kombiniert die semantische Analyse- und interaktive Visualisierungstechniken für die Analyse, Modellierung und Reanalyse der Dienstbeschreibungen. Zum Beispiel, Dienstanbieter können die Preispläne der schon existierenden Dienste analysieren und die semantischen Informationen (z. B. günstigste Angebote und Funktionalitäten) daraus extrahieren. Danach können sie diese extrahierten semantischen Informationen wiederverwenden und damit die Preispläne eigener Dienste modellieren. Abschließend können sie neue modellierte Preispläne mit den existierenden Diensten zusammen analysieren, um ihre Konkurenzfähigkeit in Web-Service-Ökosystemen zu überprüfen.
Die Experten aus verschiedenen Domänen, z. B. Service-Engineers, Dienst-Modellierungs-Experten sowie Preisplan-Experten wurden in einer Studie interviewt, um die Anforderungen für die VSA herauszufinden. Diese Anforderungen umfassen Aspekte der Analyse existierender Dienste und Wiederverwendung der Analyseergebnisse für die Modellierung der neuen Dienstbeschreibungen.
Wir stellen ein generisches Prozessmodell für die Visual Semantic Analysis auf der Basis von Anforderungen, die aus der Studie gewonnen wurden, vor. Dabei werden Teilprozesse und ihre Abläufe festgelegt. Zusätzliche werden die verwendeten Technologien und verarbeiteten Daten in diesen Teilprozessen zusammengefasst. Wir präsentieren auch formale Spezifikationen dieses generischen Prozessmodells, das als Grundlage für den konzeptionellen Framework der VSA dient.
Weiterhin wird ein konzeptionelles Framework für die VSA vorgeschlagen, dieses stellt den strukturellen Aufbau und das Verhalten von VSA-System dar. Zusätzlich werden die Systemkomponenten des VSA-Systems und deren Interaktionen spezifiziert. Darüber hinaus präsentieren wir die externe Schnittstelle des VSA-Systems für die Kommunikation mit den Web-Service-Ökosystemen.
Abschließend präsentieren wir die Ergebnisse einer Benutzerstudie, die mittels VSA-System durchgeführt wurde. Das VSA-System wurde auf der Basis von dem oben beschriebenen konzeptionellen Framework der VSA entwickelt. Die Ergebnisse der Benutzerstudie zeigen, dass das VSA-System zur signifikanten Verbesserung der Effizienz führt und bessere Unterstützung für die Analyse, Modellierung und Reanalyse von Diensten bietet. |