Gallium Eisenoxid (GaFeO3) gehört zu einer Klasse multiferroischer Materialien, die ferrimagnetische und piezoelektrische Eigenschaften unterhalb von Raumtemperatur aufweisen. Die physikalischen Eigenschaften hängen wesentlich von der Verteilung der Kationen auf den kristallographischen Gitterplätzen ab. Polykristalline Proben von GaFe1-xMnxO3 wurden durch Festkörperreaktion (SR) und durch Sol-Gel (SG) Methoden dargestellt. Der maximale Gehalt an Mn beträgt 10% für SR - und 40% für SG - Präparation, während als maximale Menge an Cr 15% erreicht wird. Alle Verbindungen mit den genannten Zusammensetzungen kristallisieren in der Raumgruppe P c 21 n, wie durch Rietveld-Verfeinerung von Pulverproben bestätigt wurde. Die wachsende Substitution von Mangan und Chrom führt zu einer Abnahme des Zellvolumens. Die Curie Temperatur Tc für GaFeO3 (SR) beträgt etwa 225K, die bei 1300o präpariert wurden. Die Curie Temperatur steigt bis Raum-temperatur an, wenn die Sintertemperatur auf 700o gesenkt wird. Mit zunehmender Substitution durch Mn und Cr sinkt die Übergangstemperatur und die Koerzitivfeldstärke nimmt ab. Dielektrische Messungen ergaben eine Anomalie bei etwa 250 K für Mn dotierte Proben, die unabhängig von der Temperatur ist, aber abhängig von der Frequenz ist. Dies wurde bei Präparationsmethoden beobachtet. Mit hochauflösender Synchrotronstrahlung ließ sich eine Anomalie der Gitterkonstanten feststellen, ohne allerdings einen kristallographischen Phasenübergang. Durch Kombination von Neutronenbeugungs- und Mössbauerspektroskopie konnte die Besetzung der Kationenplätze bestimmt werden. Die Besetzung der Ga- und Fe-Lagen hängt von der Mn Substitution ab. Unterhalb der magnetischen Übergangsstruktur konnte eine ferrimagnetische Ordnung mit einem Propagationsvektor K=0 aus Neutronendaten abgeleitet werden. Die magnetischen Fe3+ Momente sind parallel zur c-Achse geordnet und haben kleine Komponenten entlang a und b. Die magnetische Struktur wird durch Mn Dotierung nicht geändert, aber das magnetische Moment nimmt mit der Substitution durch Mn ab. | German |