Eine Vielzahl von Kernstrukturuntersuchungen belegt, dass Dreinukleonenkräfte einen wesentlichen Einfluß auf verschiedene Observablen haben. Als ersten Schritt hin zur Verwendung von realistischen Dreinukleonenkräften werden in dieser Arbeit einfache phänomenologische Dreiteilchenwechselwirkungen untersucht. Sowohl die Methode der Unitären Korrelatoren (UCOM) als auch die Ähnlichkeits-Renormierungsgruppe (SRG) verwenden unitäre Transformationen, um weiche streuphasenäquivalente Nukleon-Nukleon (NN) Wechselwirkungen abzuleiten. Obwohl die beiden Methoden von unterschiedlichen Ansätzen ausgehen, weisen die aus dem realistischen Argonne V18 Potential gewonnenen NN Wechselwirkungen eine Reihe von Gemeinsamkeiten auf. Auf der Grundlage der Hartree-Fock (HF) Methode und der Vielteilchenstörungstheorie (MBPT) zweiter Ordnung kann die Systematik der Grundzustandsenergien einer Reihe von Kernen mit abgeschlossenen Schalen mit Hilfe einiger der unitär transformierten NN Wechselwirkungen über die gesamte Nuklidkarte hinweg reproduziert werden. Die Ladungsradien werden dagegen systematisch zu klein vorhergesagt, insbesondere für mittelschwere und schwere Kerne. Es wird erwartet, dass diese Abweichungen auf vernachlässigte Dreiteilchenwechselwirkungen zurückzuführen sind. Als erster Ansatz wird der Einfluß einer gaußförmigen Dreiteilchenwechselwirkung im Rahmen von HF und MBPT untersucht, was zu einer deutlich besseren Beschreibung der experimentellen Daten führt. Da Rechnungen mit der gaußförmigen Dreiteilchenwechselwirkung sehr zeitaufwändig sind, wird sie durch eine regularisierte Dreiteilchenkontaktwechselwirkung ersetzt, die vergleichbare Ergebnisse liefert. Die Eigenschaften dieser Wechselwirkung werden untersucht und die verbesserte Beschreibung von Grundzustandsobservablen bestätigt. Um einen Referenzpunkt aus einer exakten numerischen Lösung des nuklearen Eigenwertproblems zu erhalten, wird die 4He Grundzustandsenergie im Rahmen des No-Core Schalenmodells berechnet. Abschließend werden kollektive Anregungen, die besonders für Anwendungen in der nuklearen Astrophysik interessant sind, im Rahmen der Random Phase Approximation studiert. Da die Verwendung der Dreiteilchenkontaktwechselwirkung in dieser Methode zu zeitaufwändig wäre, wird sie durch eine dichteabhängige Zweiteilchenwechselwirkung ersetzt. Verglichen mit den Ergebnissen von reinen unitär transformierten Zweiteilchenwechselwirkungen führt die Einbeziehung der phänomenologischen Wechselwirkung zu einer deutlichen Verbesserung bei der Beschreibung der isovektoriellen Dipol- und der isoskalaren Quadrupolriesenresonanzen, während die isoskalaren Monopolriesenresonanzen gleichbleibend gut reproduziert werden. | German |