Bockhoff, Katharina (2022)
Wie gelingt Suizidprävention an Schulen? Evaluation und Vergleich von Trainingsmaßnahmen für Schüler*innen und Lehrkräfte.
Technische Universität Darmstadt
doi: 10.26083/tuprints-00021673
Ph.D. Thesis, Primary publication, Publisher's Version
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Item Type: | Ph.D. Thesis | ||||
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Type of entry: | Primary publication | ||||
Title: | Wie gelingt Suizidprävention an Schulen? Evaluation und Vergleich von Trainingsmaßnahmen für Schüler*innen und Lehrkräfte | ||||
Language: | German | ||||
Referees: | Ellermeier, Prof. PhD Wolfgang ; Knappe, Prof. Dr. Susanne | ||||
Date: | 2022 | ||||
Place of Publication: | Darmstadt | ||||
Collation: | 108 Seiten | ||||
Date of oral examination: | 18 July 2022 | ||||
DOI: | 10.26083/tuprints-00021673 | ||||
Abstract: | Suizid ist nach Unfällen die zweithäufigste Todesursache im Jugendalter. Da Jugendliche viel Zeit in der Schule verbringen, stellt diese einen geeigneten Ort für die Suizidprävention dar. Auch wenn bereits einige Konzepte zur Suizidprävention ausgearbeitet und erprobt wurden, gibt es in Deutschland noch kein allgemein akzeptiertes und praktiziertes Protokoll. Die vorliegende Arbeit stellt die Konzeptualisierung, Durchführung und Evaluation eines vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekts zur Suizidprävention1 dar. Das Projekt verfolgte das Ziel, die Suizidprävention an Schulen nachhaltig zu verbessern. In einem neuartigen Ansatz, dessen Schwerpunkt auf der Verhaltensänderung der Teilnehmenden liegt, wurden die Wirksamkeit von psychoedukativen Workshops (N=200 Schüler*innen) und von Gatekeeper-Trainings (N=150 Lehrkräfte und an Schulen beratend Tätigen) sowie die Vernetzung zu Versorgungsstrukturen im ärztlich-therapeutischen Bereich untersucht. Die vorliegende Dissertationsschrift basiert auf drei empirischen Originalarbeiten. In der ersten wird der Workshop für Schüler*innen evaluiert. Die Studie überprüft, welche Schüler*innen in einer regulären Schulklasse von einer Workshopteilnahme profitieren und wie sie profitieren. Die Ergebnisse des Workshops für Schüler*innen weisen darauf hin, dass besonders die als stärker suizidgefährdet eingestuften Jugendlichen von der Trainingsteilnahme durch eine Abnahme ihrer depressiven Symptomatik profitierten, was bei Schüler*innen der Kontrollgruppe nicht der Fall war. Für das hilfesuchende Verhalten zeigten sich deskriptiv positive Trends, die statistisch jedoch nicht signifikant wurden. Die zweite Studie untersucht die Wirksamkeit eines Gatekeepertrainings für Lehrkräfte und an Schulen beratend Tätige. In ihr wurde die Hypothese überprüft, inwieweit neben einer Verbesserung des theoretischen suizidbezogenen Wissens auch das praktische handlungsbezogene Wissen verbessert werden kann. Die Teilnahme führte in beiden Fällen zu einer Zunahme des Wissens, die anhand der Reaktion auf eine fiktive Situation gemessen wurde. Somit konnte gezeigt werden, dass sich im Rahmen suizidpräventiver Maßnahmen auch das reale Krisenmanagement verbessern lässt. Die dritte Studie führt die Ergebnisse beider Gruppen zusammen und analysiert darüber hinaus, inwieweit eine Kombination beider Trainingskomponenten der Durchführung nur einer Trainingskomponente überlegen ist. Bei Lehrkräften konnten die Selbstwirksamkeitserwartung im Umgang mit suizidgefährdetenJugendlichen sowie die Gesprächsführungskompetenz gesteigert werden. Es wurden nach einer Trainingsteilnahme mehr Gespräche mit Jugendlichen in Krisen geführt. Schüler*innen zeigten nach einer Trainingsteilnahme kein verbessertes, hilfesuchendes Verhalten. In den Versuchsbedingungen, in denen Gatekeeper oder Gatekeeper und Jugendliche trainiert wurden, zeigten Schüler*innen mehr hilfegebendes Verhalten. Zusammenfassend lässt sich daraus ableiten, dass sowohl Gatekeepertrainings für Lehrkräfte als auch psychoedukative Trainings für Schüler*innen effektiv sind. Gatekeeper identifizieren Jugendliche und sprechen diese an. Da aber nicht alle gefährdeten Jugendlichen von Gatekeepern identifiziert werden können und vor allem gefährdete Jugendliche von den angebotenen Workshops profitierten, sollte zukünftig eine Kombination von Workshops für Schüler*innen und Trainings für Lehrkräfte und beratend Tätige angeboten werden. |
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Alternative Abstract: |
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Status: | Publisher's Version | ||||
URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-216737 | ||||
Classification DDC: | 100 Philosophy and psychology > 150 Psychology | ||||
Divisions: | 03 Department of Human Sciences > Institute for Psychology | ||||
Date Deposited: | 10 Aug 2022 12:04 | ||||
Last Modified: | 14 Dec 2022 19:10 | ||||
URI: | https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/id/eprint/21673 | ||||
PPN: | 499062396 | ||||
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