Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Herstellung grenzflächenaktiver Derivate des Oligofructofuranosids Inulin. Diese wurden durch teilweise Substitution der hydrophilen Hydroxygruppen durch hydrophobe Ester- oder Ethergruppen erhalten. Die Synthese der Inulinderivate wurde sowohl in Lösung als auch lösungsmittelfrei im Extruder durchgeführt. Die Veränderung der grenzflächenaktiven Eigenschaften dieser Inulinderivate als Funktion des Polymerisationsgrades, des Substitutionsgrades und der Art der Substituenten wurden durch Messen der Oberflächenspannungen ihrer wäßrigen Lösungen bestimmt. Mit Hilfe der Tensiometrie und der Viskosimetrie konnte gezeigt werden, daß viele der untersuchten Inulinderivate in der Lage sind, Micellen zu bilden. Ausgewählte, micellbildende Inulintenside wurden als Emulgatoren für die Emulsionspolymerisation verschiedener Monomerer, insbesondere Styrol und Butadien, eingesetzt, und der Einfluß unterschiedlich modifizierter Inuline auf den Verlauf einer Emulsionspolymerisation und die dabei entstehendenen Latexpartikel wurde untersucht. Die erhaltenen Latices wurden mit solchen verglichen, die mit dem ionischen Tensid Natriumdodecylsulfat als Emulgator hergestellt wurden. Mit Inulintensiden hergestellte Styrol-Butadien-Latices wurden bezüglich ihrer Anwendbarkeit als Binder in Papierstreichfarben untersucht.