Svenshon, Helge Olaf (2002)
Studien zum hexastylen Prostylos archaischer und klassischer Zeit.
Technische Universität Darmstadt
Ph.D. Thesis, Primary publication
|
Textteil -
PDF
Hexastyler_Prostylos.pdf Copyright Information: In Copyright. Download (951kB) | Preview |
|
|
Abb. 1 - 23 -
PDF
Abbildungen132-141.pdf Copyright Information: In Copyright. Download (3MB) | Preview |
|
|
Abb. 24 - 60 -
PDF
Abbildungen145-165.pdf Copyright Information: In Copyright. Download (4MB) | Preview |
|
|
Abb. 61 - 80 -
PDF
Abbildungen166-179.pdf Copyright Information: In Copyright. Download (4MB) | Preview |
|
|
Abb. 81 - 98 -
PDF
Abbildungen180-190.pdf Copyright Information: In Copyright. Download (2MB) | Preview |
Item Type: | Ph.D. Thesis | ||||
---|---|---|---|---|---|
Type of entry: | Primary publication | ||||
Title: | Studien zum hexastylen Prostylos archaischer und klassischer Zeit | ||||
Language: | German | ||||
Referees: | Liebenwein, Prof. Dr. Wolfgang | ||||
Advisors: | Knell, Dr. Heiner; Prof. | ||||
Date: | 22 March 2002 | ||||
Place of Publication: | Darmstadt | ||||
Date of oral examination: | 26 February 2001 | ||||
Abstract: | In der vorliegenden Studie werden die Ursprünge eines antiken griechischen Sakralbautyps untersucht, dessen besondere Erscheinungsform durch die Kombination anspruchsvoller Raumarchitektur mit einer emblematisch vorgeblendeten, vom üblichen griechischen Ringhallentempel losgelösten sechssäuligen Repräsentationsfassade gekennzeichnet ist. Hexastyle Prostyloi lassen sich in der griechischen Architektur erstmalig gegen Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. nachweisen. Zu den frühesten Beispielen zählt hierbei das monumentale Schatzhaus, das die sizilische Stadt Gela im Zeusheiligtum von Olympia in archaischer Zeit errichtet und in spätarchaischer Zeit umgebaut hat. In seiner ersten Phase als querrechteckige Anlage konzipiert, unterscheidet sich der gut erhaltene Grundrißbefund typologisch von allen bisher bekannten Gebäuden dieser Art. Wahrscheinlich hatte der Wunsch, in diesem Bau kostbare Stiftungsgegenstände zu präsentieren, zu dieser besonderen Grundrißform geführt und damit die Möglichkeit eröffnet, den Ort der Aufstellung zugleich zu einem repräsentativen Ausstellungsort werden zu lassen. Dessen Prominenz erfuhr durch eine nachträgliche Ergänzung der Eingangssituation eine besondere Steigerung, in dem man dem Bau vor seine Längswand, die zugleich eine großflächig geöffnete, dreitürige Eingangsfront war, eine tempelähnliche Vorhalle dorischer Ordnung mit sechs Säulen vorgelagert hatte. Damit hob sich das eigentümliche Schatzhaus von allen anderen Schatzhäusern Olympias signifikant ab und erhielt eine Individualität besonderer Art. Zugleich betonte die repräsentativ angelegte hexastyle Vorhalle, die an die Front eines ehrwürdigen Peripteros erinnerte, in drastischer Weise die Eingangssituation und damit den Zugang in die mit Standbildern bestückte Halle. Aus dem überlieferten Sachverhalt läßt sich daher die berechtigte Vermutung ableiten, daß die Entstehungsgeschichte des hexastylen Prostylos nicht nur durch eine auf die Fassade reduzierte, ursprünglich peripterale Tempelform bestimmt war, sondern die programmatische Verknüpfung funktionsorientierter Raumarchitektur mit einer Eingangssituation sakralen Zuschnitts als architekturgeschichtlichen Ausgangspunkt hatte. Mit dem zentralen Torhaus der zwischen 437 und 431 v. Chr. erbauten dreiflügeligen Propyläen auf der Athener Akropolis war der erste hexastyle Amphiprostylos klassischer Zeit geschaffen worden. Auch hier als repräsentativer Funktionsbau im sakralen Kontext entworfen, sind seine Fassaden dem Gesicht eines monumentalen Ringhallentempels dorischer Ordnung zum Verwechseln ähnlich. Daß diese Affinität nicht nur als Motiv im allgemeinen Sinn zu verstehen ist, zeigen überraschende Beobachtungen bezüglich des Verhältnisses zwischen dem im Persersturm zerstörten Alten Athenatempel und dem eigentlichen Propylon. Die überblendet dargestellten Grundrisse beider Bauten lassen vermuten, daß der Propyläenplan aus den Grundrißstrukturen des Alten Athenatempels entwickelt und schließlich zu einem singulären und hochmodernen Entwurf seiner Zeit modifiziert worden ist. So scheint der Architekt das hexastyle Torhaus mit rhetorischen Qualitäten ausgestattet zu haben, die es dem zeitgenössischen Besucher ermöglichten, in dem bildhaften Prospekt der Anlage gleichsam die historische Physiognomie des von den Persern zerstörten archaischen Haupttempels - des Alten Athenatempel – wieder zu erkennen. Darüber hinaus ergab die Befundanalyse des Gesamtkomplexes, daß die fragmentarische Rumpfarchitektur des Südflügels sowie die asymmetrisch gegliederte sog. Pinakothek samt ihrer augenscheinlichen Unstimmigkeiten und unkonventionellen Anbindung an den Haupttrakt in der Logik des Gesamtentwurfs begründet sind und einen souveränen Umgang mit den tradierten Formen herkömmlicher Ordnungsarchitektur und einer im antiken Sinn kreativ gehandhabten Symmetrie erkennen lassen. Erst die hieraus entwickelte Kompetenz versetzte den entwerfenden Architekten, Mnesikles in die Lage, seine komplizierte Idee einer repräsentativen und einladenden Empfangsarchitektur in Form einer weit ausgreifenden Dreiflügelanlage unbeschadet aller topographischen Behinderungen und belastenden Vorgaben als stringenten Gesamtentwurf zu realisieren. Westlich vor dem Erechtheion an der Nordmauer der Akropolis liegen die weitgehend vernachlässigten Grundmauern eines Bauwerks, das als Arrhephorenhaus Eingang in die Literatur gefunden hat. Das maßlich fast genau mit dem Ostteil des Erechtheion übereinstimmende Fundament wurde in den bisher vorgelegten Studien als bewußt zurückhaltender, sich von der kostbaren Ausstattung des Erechtheion bescheiden absetzender, jeweils zwei-, drei- oder viersäuliger Porosbau in antis rekonstruiert. Aber sowohl die Grundrißtypologie des derivaten Befundes als auch der unmittelbare religiöse Zusammenhang zwischen dem Arrhephorenhaus als Stätte jener dienstbaren Gehilfinnen der Athena und dem Erechtheion, in dessen Osthalle der Kult der Göttin gepflegt wurde, lassen diesen Bau in der Gestalt eines hexastylen Prostylos ionischer Ordnung möglich erscheinen. Vergleichbar mit den Fronten der Propyläen, die als Erinnerungsbilder das Gedächtnis an den niedergelegten Alten Athenatempel weitergetragen haben, zeigte eine hexastyle, der Ostfront des Erechtheion vergleichbare Fassade einem das Heiligtum betretenden Besucher unmittelbar die Bedeutung dieses altehrwürdigen Kultkomplexes. Daß im Rahmen der baulichen Neugestaltung des Athena-Heiligtums die einzelnen architektonischen Ausdrucksformen allerdings eine neue, kommunikative Bedeutung erhalten haben müssen, zeigt die besonders gegenüber der archaischen Bebauung komplementär ausgelegte Raumordnung, innerhalb derer die Neubauten mit ihrem narrativen Fassadenschmuck um einen großen Freiraum gruppiert worden sind. Dem Besucher des Burgbergs erschloß sich nun die reiche Bilderwelt panoramagleich auf einen Blick, wobei die Fassaden als eigentliche Bildträger den primären visuellen Akzent setzten. |
||||
Alternative Abstract: |
|
||||
URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-2024 | ||||
Classification DDC: | 700 Arts and recreation > 720 Architecture | ||||
Divisions: | 15 Department of Architecture | ||||
Date Deposited: | 17 Oct 2008 09:21 | ||||
Last Modified: | 08 Jul 2020 22:43 | ||||
URI: | https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/id/eprint/202 | ||||
PPN: | 104224290 | ||||
Export: |
View Item |