Individual Information Sovereignty: User Perspectives and Digital Interventions for Navigating Privacy and Misinformation
Individual Information Sovereignty: User Perspectives and Digital Interventions for Navigating Privacy and Misinformation
In an ever more complex and opaque digital information landscape, individuals increasingly share sensitive data and rely on various digital sources for information.
In doing so, they face increasing challenges in engaging with digital information flows.
This dissertation explores two critical directions of digital information flows: (1) the disclosure of sensitive information related to privacy and (2) the consumption of information, with a particular focus on misinformation.
To effectively address these challenges, individuals require support in regaining their information sovereignty, which this dissertation conceptualises as a form of autonomy, control, and competence in navigating digital information flows related to privacy and misinformation.
Overall, this dissertation provides a user-centred perspective rooted in Human-Computer Interaction to explore conceptual and methodological insights, user perspectives, and design implications for digital interventions with the overarching aim of supporting Individual Information Sovereignty.
To do this, this dissertation employs a range of qualitative and quantitative research methods, including representative surveys, interviews, focus groups, think-aloud studies, and online experiments.
Findings on conceptual and methodological insights demonstrate how precise operationalisation and measurement of concepts such as privacy and corresponding behaviour are essential prerequisites for accurately determining user needs. Findings on user perspectives highlight diverse, context-dependent, and evolving perspectives and patterns in digital technology use as well as support needs. Users express a fundamental tension between the advantages of digital information availability and the risk of information overload, leading to challenges in maintaining control over digital information flows. In the context of emergencies, for example, the use of social media is especially hindered by perceived privacy implications and the risk of false rumours. In general, users desire greater transparency and comprehensibility when navigating privacy and misinformation, suggesting that interventions should prioritise empowering user autonomy through tailored, clear and well-structured information. Finally, findings on design implications for digital interventions to support navigating privacy and misinformation highlight the potential of transparent and personalised approaches. For instance, personalised cookie banners tailored to users' privacy knowledge reduce the acceptance of browser cookies. Additionally, personalised nudges and transparent, indicator-based interventions support the identification of misleading information in text, videos, and charts.
Overall, this dissertation demonstrates the heterogeneity of user perspectives and the potential of transparent and personalised interventions to support Individual Information Sovereignty. This approach aims to empower users to navigate digital information flows in a more informed and self-determined way.
In einer immer komplexeren und undurchsichtigeren digitalen Informationslandschaft teilen Menschen zunehmend sensible Daten und vertrauen auf verschiedene digitale Informationsquellen. Dabei stehen sie vor immer größeren Herausforderungen im Umgang mit digitalen Informationsflüssen. In dieser Dissertation werden zwei kritische Richtungen digitaler Informationsflusses untersucht: (1) die Preisgabe sensibler Informationen mit Relevanz fürr die Privatsphäre und (2) der Konsum von Informationen, wobei der Schwerpunkt auf Fehlinformationen liegt. Um diesen Herausforderungen wirksam begegnen zu können, benötigen Individuen Unterstützung bei der Wiedererlangung ihrer Informationssouveränität, die in dieser Dissertation als eine Form von Autonomie, Kontrolle und Kompetenz bei der Navigation durch digitale Informationsflüsse im Zusammenhang mit Privatsphäre und Fehlinformationen konzeptualisiert wird. Insgesamt bietet diese Dissertation eine nutzerzentrierte Perspektive, die in der Mensch-Computer-Interaktion verwurzelt ist, um konzeptionelle und methodische Erkenntnisse, Nutzerperspektiven und Design-Implikationen für digitale Interventionen mit dem übergreifenden Ziel der Unterstützung der individuellen Informationssouveränität zu erforschen. Um dies zu erreichen, werden in dieser Dissertation eine Reihe von qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden eingesetzt, darunter repräsentative Umfragen, Interviews, Fokusgruppen, Think-Aloud-Studien und Online-Experimente.
Die Ergebnisse zu den konzeptionellen und methodischen Erkenntnissen zeigen, dass eine präzise Operationalisierung und Messung von Konzepten wie Privatsphäre und entsprechendem Verhalten wesentliche Voraussetzungen für die genaue Ermittlung der Nutzerbedürfnisse sind. Die Ergebnisse zu den Nutzerperspektiven verdeutlichen unterschiedliche, kontextabhängige und sich entwickelnde Perspektiven und Muster bei der Nutzung digitaler Technologien sowie entsprechendem Unterstützungsbedarf. Die Nutzer äußern ein grundlegendes Spannungsverhältnis zwischen den Vorteilen der digitalen Informationsverfügbarkeit und dem Risiko der Informationsüberflutung, was zu Herausforderungen bei der Aufrechterhaltung der Kontrolle über digitale Informationsflüsse führt. Im Kontext von Notfällen beispielsweise wird die Nutzung sozialer Medien besonders durch die wahrgenommenen Auswirkungen auf die Privatsphäre und das Risiko falscher Gerüchte gehemmt. Im Allgemeinen wünschen sich die Nutzer mehr Transparenz und Verständlichkeit, wenn es um Datenschutz und Fehlinformationen geht, was darauf hindeutet, dass Interventionen die Autonomie der Nutzer durch maßgeschneiderte, klare und gut strukturierte Informationen stärken sollten. Schließlich unterstreichen die Ergebnisse im Hinblick auf die Gestaltung digitaler Interventionen zur Unterstützung der Navigation in Bezug auf Privatsphäre und Fehlinformationen das Potenzial transparenter und personalisierter Ansätze. So verringern beispielsweise personalisierte Cookie-Banner, die auf das Datenschutzwissen der Nutzer zugeschnitten sind, die Zustimmung zu Browser-Cookies. Außerdem unterstützen personalisierte Nudges und transparente, indikatorbasierte Interventionen die Identifizierung von irreführenden Informationen in Texten, Videos und Diagrammen.
Insgesamt veranschaulicht diese Dissertation die Heterogenität von Nutzerperspektiven und das Potenzial transparenter und personalisierter Interventionen zur Förderung der individuellen Informationssouveränität. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die Nutzer zu befähigen, informierter und selbstbestimmter durch digitale Informationsflüsse zu navigieren.
