Interaktive Namensverbreitungskarten für das Digitale Familiennamenwörterbuch Deutschlands (DFD)
Interaktive Namensverbreitungskarten für das Digitale Familiennamenwörterbuch Deutschlands (DFD)
Das Forschungsprojekt „Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands (DFD)“ wurde an der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Kooperation mit der Technischen Universität Darmstadt und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Jahr 2012 begonnen und hat eine voraussichtliche Laufzeit von 24 Jahren. Im Rahmen des DFD wird der komplette Grundbestand der derzeit in Deutschland vorkommenden Namen, auch der sogenannten Fremdnamen, nach neuesten Erkenntnissen der Namenforschung lexikographisch erfasst, kartiert und unter Berücksichtigung der geographischen Verbreitung etymologisiert. Das Ziel des Forschungsprojekts ist die benutzerfreundliche und leicht zugängliche digitale Präsentation von rund 200.000 Namenartikeln. Die digitale Datenbasis wurde auf der Grundlage der Telefonbucheinträge der Deutschen Telekom aus dem Jahr 2005 erstellt. Jeder Familienname mit mindestens zehn Telefonanschlüssen wird im DFD in einem eigenen Namenartikel präsentiert. Der Großteil der im Wörterbuch veröffentlichten Namenartikel enthält eine Karte, in der die geographische Verbreitung des Namens in Deutschland mithilfe von Kreisen unterschiedlicher Größe dargestellt wird. Für jeden für die Präsentation im Wörterbuch bearbeiteten Familiennamen wird die Verbreitungskarte mithilfe des derzeit für das DFD verwendeten Kartierungsprogramms individuell als statische Karte mit rudimentären geographischen Informationen erzeugt und als PDF sowie optional als SVG in der Datenbank des DFD abgelegt. Wie Benutzerbefragungen zeigen, kann diese statische Karte viele der Fragen, die die Nutzerinnen an die Visualisierung der Namensverbreitung stellen, nicht beantworten. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Entwicklung und Dokumentation einer in die Website des DFD integrierbaren Software, die mithilfe von konsolidierten Technologien und basierend auf den Ergebnissen der aktuellen Forschung im Bereich der Informationsvisualisierung interaktive geographische Namensverbreitungskarten automatisch erzeugt und damit die derzeit im DFD verwendete Art der Kartierung ersetzt. Die Entwicklung der Visualisierung und der Interaktivität in den Karten orientiert sich dabei an den Fragen und Anforderungen der Nutzerinnen an die Präsentation der Namensverbreitungen im Wörterbuch.

