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Autor: Kraft, Gunther
Titel:Chemisch-Analytische Charakterisierung römischer Silbermünzen
Dissertation:TU Darmstadt, Fachbereich Material- und Geowissenschaften, 2005

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KraftGunther_05.pdf 1672932

Abstract auf Deutsch:


Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden 35 römische Silbermünzen aus der Zeit von ca. 215 v. Chr. bis ca. 330 n. Chr. untersucht. Größtenteils handelte es sich hierbei um zeitgenössische Fälschungen, die von den Fälschern mit dem Ziel, sich zu bereichern, als vermeintlich pure Silbermünzen in Umlauf gebracht wurden. Erst bei den späten Nachfolgern des Denars (ab ca. 250 n. Chr.) wurden versilberte Münzen auch offiziell von staatlicher Seite ausgegeben und können daher meist, bis auf wenige Ausnahmen, nicht mehr von inoffiziellen Münzen unterschieden werden. Der chronologische Aufbau der Dissertation bietet Einblick in die Entstehung und die Entwicklung von Versilberungstechniken im Wandel der Zeit. Im Lauf von ca. 500 Jahren führte die Weiterentwicklung der Versilberungstechniken zu einem Absinken der Silberschichtdicken von ca. 100 µm auf ca. 1 µm. Durch eingehende Untersuchungen der Serrati, einer gekerbten Sonderform des republikanischen Denars, konnte ihr bisher ungeklärter Herstellungsprozeß, für den einige Theorien existieren, die aber bisher nicht analytisch überprüft wurden, aufgedeckt werden. Hierbei waren besonders gefälschte Serrati von Interesse, da ihre Herstellung besonders hohen Aufwand und Geschick verlangte. Die eingesetzten analytischen Methoden waren das hochauflösende Rasterelektronenmikroskop (HREM), die Elektronenstrahlmikroanalyse (ESMA) und die Sekundärionenmassenspektrometrie (SIMS). Besonders dünne Silberhüllen zeitgenössischer Fälschungen und diejenigen späterer, offiziell versilberter Münzen sind oft in schlechtem Zustand und nur aufgrund ihrer Prägungen als ehemalige Silbermünze zu identifizieren. Die Verteilung des Silbers erlaubt die Charakterisierung solcher Münzen, da je nach Vorhandensein und Erscheinung die Silberreste auf der Oberfläche bereits entscheidende Hinweise auf die Herstellungstechnik der Münze geben. Elementverteilungsbilder kompletter Münzoberflächen konnten durch die Erhöhung der Schrittweite zwischen den einzelnen Meßpunkten aufgenommen werden. Die Verteilungsbilder geben Hinweise auf geeignete Positionen für SIMS-Messungen, die Zugriff auf Silberschichtdicken der Münzen erlauben und deren Werte ebenfalls eindeutige Indizien für die eingesetzte Versilberungsmethode sind. Die Kombination der jeweiligen Ergebnisse erlaubte die Identifizierung der eingesetzten Technik, die zur oberflächlichen Versilberung einer Münze eingesetzt wurde.


Abstract auf Englisch:

In the context of this work 35 Roman silver coins from approx. 215 BC to approx. 330 AD were investigated. These were mainly contemporary forgeries being emitted by counterfeiters as alleged pure silver coins with the aim to become wealthy. Earliest issues of officially silvered coins are known as of the late successors of the denar (from approx. 250 AD) which mostly, with rare exceptions, are not distinguishable from unofficial pieces. The chronological structure of the dissertation allows a review of the origin and development of silvering techniques in the course of time. During a period of approx. 500 years the enhancement of silvering techniques precipitated a decline of the silver coatings from approx. 100 µm to 1 µm. The unknown but lively discussed manufacturing process of the Serrati was uncovered carrying out a thorough analytical investigation of this notched shape of the republican denar. Thus especially forged Serrati were of interest as their production required exceptional effort and skills. The applied analytical methods were High Resolution Scanning Electron Microscopy (HRSEM), Electron Beam Micro Analysis (EPMA) and Secondary Ion Mass Spectrometry (SIMS). Especially thin silver layers of contemporary forgeries and those of later officially silvered issues are often in bad condition and can only be identified as silver coins due to their embossed figures and symbols. The distribution of the silver permits the characterisation of such coins, as existence and appearance on the surface already provide an indication of the coin production technique. Element distribution images of complete coin surfaces can be measured by increasing step sizes between the measurement points. These distribution images give evidence of suitable positions for SIMS-measurements which allow to obtain the silver layer thicknesses of the coins. The detected thickness values also indicate the silvering method used. By combining the respective results it was possible to identify the production method which had been applied to silver a coin.

Dokument aufgenommen :2005-09-30
URL:http://elib.tu-darmstadt.de/diss/000609