Die Zugabe von anorganischen Füllstoffen zu Polymeren ist eine bekannte Methode der Kunststoffindustrie, Polymere zu verstärken. Polymere, die mit Nanoteilchen verstärkt werden, i.e. sogenannte Nanokompositen (NCM), besitzen aufgrund ihrer größeren Oberfläche stärkere Wechselwirkungen mit den Füllstoffen und zeigen dadurch deutlich verbesserte Eigenschaften. Die genaue Ursache für die Verbesserung der Nanokompositen gegenüber den herkömlichen Polymeren ist noch unklar. In der Nähe der Füllstoffe ändern Polymere ihr Verhalten und es kommt zur Bildung einer sogenannten Interphase, welche wiederum die gesamten Eigenschaften der Nanokomposite beeinflusst. Die vorliegende Doktorarbeit ist Teil eines großen internationalen Forschungsprojekts, NanoModel, an dem Partner aus Industrie und Forschung aus über sechs verschiedenen Ländern zusammenarbeiten. Ziel dieses Nanomodel-Projektes war ein tieferes Verständnis über das Verhalten der Polymere im Bereich der Interphase von Nanokomposite unter Berücksichtigung der theoretischen und experimentellen Gesichtspunkte und Ergebnisse. Ein solches Wissen über die Polymer-Füllstoff Wechselwirkung und den dazugehörenden Parametern sollte die Synthese maßgeschneiderter Nanokomposite in der industriellen Herstellung ermöglichen.