Sinn und Segment. Wie die digitale Analysepraxis unsere Begriffe schärft
Sinn und Segment. Wie die digitale Analysepraxis unsere Begriffe schärft
Zu einer nachhaltigen Entwicklung der Digital Humanities (DH) gehören Ergebnisse, die auch für Geisteswissenschaftler:innen jenseits der DH-Communities relevant sind, weil sie auf existierende Forschungsfragen Antworten geben. Als ein möglicher Weg, um in dieser Hinsicht ins Gespräch zu kommen, erscheint uns das Nachdenken darüber, wie digitale Analysen Grundbegriffe der Sprach- und Literaturwissenschaft problematisch und damit deutlicher werden lassen. Wir zeigen das exemplarisch an der Segmentierung von Text, die für viele Analysen eine Basis darstellt, die gleichermaßen, aber auf je unterschiedliche Art und Weise zum Lesen und zum Rechnen im Sinne einer intellektuellen und computationellen Verarbeitung von Text genutzt werden kann. Vor dem Hintergrund von konkreten Problemen aus der sprach- und literaturwissenschaftlichen Segmentierungspraxis diskutieren wir Ansätze aus den Teildisziplinen der Philologie.
Part of a sustainable development of the Digital Humanities (DH) are findings whose relevance extends beyond DH communities because they are providing answers to existing research questions. A possible way of entering into this conversation seems to be a reflection on questions of how digital analyses critically question basic concepts of linguistics and literary studies and thus sharpen their definition. In this paper, we are going to address such questions based on the example of text segmentation which forms the basis for many analyses, and which can be used, albeit in different ways, as a foundation for both reading and computational processing of text. We are taking exemplary issues from linguistic and literary segmentation practice as a vantage point for discussion in this paper.

