Wärmepumpen gelten als Schlüsseltechnologie der Wärmewende. Eine Wärmepumpe ist in der Lage, thermische Energie eines Umweltmediums – sei es Erde, Wasser oder Luft – mit Hilfe zugeführter Antriebsenergie zur Warmwasser- und Wärmebereitstellung nutzbar zu machen. Oberflächengewässer werden in Deutschland bislang nur selten als Wärmequelle genutzt. Doch die außergewöhnlich hohe Wärmespeicherkapazität von Wasser sowie die stetige selbständige Regeneration eines Fließgewässers sind gute Voraussetzungen für den Wärmeentzug. In Anbetracht des großen Vorkommens fließender Gewässer in der Dreiflüssestadt Hann. Münden gilt es in dieser Arbeit, das Potenzial der Flüsse Fulda, Werra und Weser für die Wärmegewinnung abzuschätzen. Diesbezüglich wurden Temperatur- und Abflussdaten an jeweiligen Fließgewässern erhoben, aufbereitet und analysiert. Im Hinblick auf die vorliegenden Temperaturdaten zeigt die Werra im Mittel das höchste Temperaturniveau. Dementsprechend fallen temperaturabhängige Wärmepumpen-Effizienzkennzahlen für diese vorteilhaft aus. Weil sich Fulda und Werra in Hann. Münden zur Weser zusammenschließen, weist letztere hingegen den quantitativ größten Abfluss auf. Infolgedessen lässt sich für die Weser auch das höchste Wärmepotenzial berechnen. Eine Unterteilung der Beobachtungsperioden zeigte eine Temperaturerhöhung der Fulda auf das Niveau der Werra für das jüngste Jahrzehnt. Da Fulda und Werra aber ihre Quellflüsse darstellen, ist auch für die Weser von einem erhöhten Temperaturniveau in jüngster Periode auszugehen. Potenzielle Standorte für die Installation eines Wärmetauschers bieten vorhandene wasserwirtschaftliche Nutzungsanlagen, welche in Hann. Münden zahlreich sowohl an der Fulda als auch an der Werra vorhanden sind.