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„Bei dem Lehrer kann man ja nichts lernen". Zur Unterstützung der Motivation durch Sprachlernberatung

Kleppin, Karin (2023)
„Bei dem Lehrer kann man ja nichts lernen". Zur Unterstützung der Motivation durch Sprachlernberatung.
In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht : ZIF, 2004, 9 (2)
doi: 10.26083/tuprints-00012654
Article, Secondary publication, Publisher's Version

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Item Type: Article
Type of entry: Secondary publication
Title: „Bei dem Lehrer kann man ja nichts lernen". Zur Unterstützung der Motivation durch Sprachlernberatung
Language: German
Date: 2023
Place of Publication: Darmstadt
Year of primary publication: 2004
Publisher: Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt
Journal or Publication Title: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht : ZIF
Volume of the journal: 9
Issue Number: 2
DOI: 10.26083/tuprints-00012654
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Origin: Secondary publication from TUjournals
Abstract:

Die Idee, für Sprachlernberatungen in besonderem Maße verschiedene Ebenen und Komponenten des Konstruktes Motivation in den Blick zu nehmen und darauf im Beratungsgespräch einzugehen, lässt sich zum Einen theoretisch begründen: Konzepte von Lernerautonomie (vgl. hierzu u.v.a. Benson 2001; Cotteral & Crabbe 1999; Holec 1985, 1988) fassen den Lerner als Person auf, die prinzipiell dazu fähig ist, ihr eigenes Lernen zu steuern und zu überwachen, wobei motivationelle Aspekte und Faktoren (s. unter 4.) eine herausragende Rolle spielen oder wie Emma Ushioda es ausdrückt: „Autonomous learners are by definition motivated learners“ (1996: 2). Ein Hauptanliegen des im Folgenden vertretenden Konzepts von Sprachlernberatung ist die fachlich begründete Unterstützung des Lerners auf seinem Weg zu mehr Lernerautonomie und damit zu einer höheren Motivation (vgl. auch Dickinson 1995). Zum anderen entstand die Idee auf Grund von in Beraternotizen festgehaltenen (eigenen) Beobachtungen in Beratungen sowohl zum selbstgesteuertem als auch zum unterrichtlichen Fremdsprachenlernen. Lösungen für Lernprobleme ergaben sich in den Beratungsgesprächen häufig, wenn Lernern das Bedingungsgefüge zwischen internen und externen Faktoren der Motivation bewusst wurde und sie sich in ihren weiteren Lernentscheidungen darauf einstellen konnten. So scheitern Lerner häufig auf Grund unrealistischer Zielvorstellungen, wie „Ich wiederhole in der nächsten Zeit die ganze Grammatik noch mal, das ist wichtig für mich, um besser zu sprechen“. Sie attribuieren Misserfolg Faktoren, auf die sie keinen Einfluss zu haben glauben wie „Mein Lehrer hält mich sowieso für unbegabt, deshalb nimmt er mich nicht mal dran und so komme ich überhaupt nicht zum Sprechen in der Gruppe“. Sie verfügen über nicht genügend Selbstvertrauen wie „Ich will ja eigentlich etwas in der Fremdsprache sagen, aber dann habe ich immer Angst, die anderen lachen über meine Fehler“. Recht häufig wird auch einem Lehrer die Schuld für mangelnde eigene Motivation oder auch schlechte Ergebnisse zugewiesen wie „Bei dem Lehrer kann man ja nichts lernen. Der schafft es, mir auch noch den letzten Rest an Motivation auszutreiben“.

Status: Publisher's Version
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-126545
Classification DDC: 400 Language > 400 Language, linguistics
Divisions: 02 Department of History and Social Science > Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft > Sprachwissenschaft - Mehrsprachigkeit
Date Deposited: 24 May 2023 17:03
Last Modified: 24 May 2023 17:30
URI: https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/id/eprint/12654
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