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Matrix-Konstruktionen in Diskurs und Text

Rehbein, Jochen (2023)
Matrix-Konstruktionen in Diskurs und Text.
In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht : ZIF, 2003, 8 (2/3)
doi: 10.26083/tuprints-00012434
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Item Type: Article
Type of entry: Secondary publication
Title: Matrix-Konstruktionen in Diskurs und Text
Language: German
Date: 2023
Place of Publication: Darmstadt
Year of primary publication: 2003
Publisher: Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt
Journal or Publication Title: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht : ZIF
Volume of the journal: 8
Issue Number: 2/3
DOI: 10.26083/tuprints-00012434
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Origin: Secondary publication from TUjournals
Abstract:

In den von Halliday herkommenden theoretischen Konzeptionen spricht man von „stance“, wenn man die Rahmung einer Proposition mit Ausdrücken für „attitudes“ oder „emotions“ im Sinne der traditionellen ‚propositional attitudes‘ meint. Nun ist dieses Konzept einzelsatzbezogen, d.h. Ausdrücke für „attitudes“ usw. werden zu einem isolierten Kernsatz als dessen „ungerade Lesung“ hinzugenommen. Bereits Frege (1892) unterschied in diesem Sinn die Bedeutung eines Satzes von seinem Sinn, den man erhält, wenn der Satz durch psychologische Ausdrücke in einen „indirekten Kontext“ gestellt wird. Im Folgenden soll dieses Konzept von der Diskursanalyse her befragt werden, indem ein Komplex grammatischer Mittel betrachtet wird, der global unter dem Terminus ‚MatrixKonstruktionen‘ 1 figuriert, und auch „complement constructions“ für die Realisierung der „stance“ namhaft gemacht werden (vgl. Biber, Johansson, Leech, Conrad & Finegan 1999). Dabei wird zunächst gefragt, ob und gegebenenfalls welche Art von Illokution durch derartige Konstruktionen umgesetzt wird, denn es ist klar, dass diese Ausdrucksformen, darunter die Matrix-Konstruktionen, mentale Prozesse versprachlichen. Eine empirische Analyse sprachlicher Realisierungsformen von Illokutionen muss zunächst den propositionalen Gehalt einer Äußerung isolieren, um sodann die Realisierung des illokutiven Akts zu erfassen. Dabei wird einer präsentiven Realisierung der Illokution der Äußerung eine deskriptive Verwendung gegenübergestellt, der nur schwer ein Modus zuzuordnen ist (§§1, 2). Kernpunkt des Artikels ist die sprachlich-prozedurale Architektonik derartiger Konstruktionen (§3), damit deutlich wird, mit welchen grammatischen Mitteln sie die Wiedergabe mentaler und interaktionaler Prozesse in die Sprechsituation integrieren. Zentrale sprachliche Prozeduren sind dem Symbolfeld (Bühler 1934) zuzurechnen. Aus dem Ensemble der Prozeduren wird unter dem Stichwort ‚Zweck‘ die Diskurs- und Textfunktion der Matrix-Konstruktion entwickelt (§4). Die verbalisierende Bezugnahme durch Ausdrücke des Symbolfeldes ist in vielen Fällen sprachspezifisch und weniger universell; daher ist ihre Übersetzung häufig schwierig; nicht zuletzt deshalb wird im Folgenden eine detaillierte Analyse von Matrix-Konstruktionen eines amerikanischen Textes mit seiner deutschen Übersetzung verglichen (§6). Matrix-Konstruktionen haben eine Tendenz zur Verfestigung zu sprachlichen Formeln, wenn in ihnen ein spezifischer Bezug auf die Konstellation abgebunden wird und der komplexe Ausdruck das sprachliche Feld wechselt: Dieser Vorgang ist ein sprachlicher Wandel der De-Grammatikalisierung (§7).

Status: Publisher's Version
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-124342
Classification DDC: 400 Language > 400 Language, linguistics
Divisions: 02 Department of History and Social Science > Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft > Sprachwissenschaft - Mehrsprachigkeit
Date Deposited: 24 May 2023 17:03
Last Modified: 24 May 2023 17:11
URI: https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/id/eprint/12434
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